Cordt folgt auf Weise: Das Bamf hat eine neue Chefin

Nürnberg - Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wird künftig von einer Frau geleitet: Neue Präsidentin soll nach Informationen der Nürnberger Nachrichten Jutta Cordt werden.

Cordt soll ab Oktober in der Nürnberger Zentrale sein, wohl zunächst eingearbeitet werden und dann im neuen Jahr die Leitung übernehmen, heißt es aus informierten Kreisen. Der bisherige Leiter, Frank-Jürgen Weise, hatte schon vor Monaten angekündigt, Ende des Jahres das Bamf zu verlassen. Cordts Lebenslauf zeigt bisher wenig Erfahrungen im Asylbereich, ihr bisheriges Berufsleben verbrachte sie zum überwiegenden Teil bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) und ihrer Vorgängerorganisation.

Cordt, geboren 1963 in Herne, arbeitete unter anderem in der Hartz–Kommission an den Reformen mit, die den deutschen Arbeitsmarkt nachhaltig prägen sollten. Zweimal war sie in der Nürnberger Zentrale der BA tätig, in den letzten Jahren leitete sie zunächst als Vorsitzende der Geschäftsführung die Regionaldirektion in Sachsen und seit 2014 dann die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg. Ab 2017 soll Jutta Cordt nun als Präsidentin das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge führen.

Frank-Jürgen Weise hatte im vergangenen Herbst neben der Leitung der BA auch noch die Leitung des Bamf übernommen. Mitarbeiter werfen ihm immer wieder vor, er wolle das Bamf "BA-isieren". Die Berufung Cordts an die Spitze des Asylamts wird solche Befürchtungen noch verstärken.