VAG: Online-Petition gegen Fahrpreiserhöhungen

14.2.2014, 14:49 Uhr
Die Fahrpreiserhöhungen der VAG sorgen in Nürnberg regelmäßig für Diskussionen.

© Stefan Hippel Die Fahrpreiserhöhungen der VAG sorgen in Nürnberg regelmäßig für Diskussionen.

Es schwebt wie ein Mythos über Nürnberg und der VAG: das Wiener Modell. Einen Euro pro Tag kostet der Öffentliche Nahverkehr in der österreichischen Hauptstadt. 365 Euro im Jahr. Gerade nach den saftigen Preiserhöhungen bei der VAG aus den vergangenen Jahren stößt das freilich auf fast schon euphorische Zustimmung in Nürnberg. Schließlich sind auch für das kommende Jahr wieder neue Aufschläge geplant, bis zu zehn Prozent stehen im Raum.

Genau das will eine Online-Petition nun verhindern. "Die Fahrpreise für den öffentlichen Nahverkehr sind seit 2011 in Nürnberg um 23 Prozent gestiegen", heißt es zur Begründung in einer Pressemitteilung von Titus Schüller, dem Initiator der Petition. Mobilität werde so "zum Luxus", ergänzt er. Seiner Meinung nach sollen die Fahrpreise "deutlich gesenkt werden, um so den Nahverkehr in Nürnberg attraktiver zu machen und neue Fahrgäste zu gewinnen".

Am Freitagnachmittag hatte die Petition schon über 2200 Unterstützer. Schüller, der für die Linken in den Stadtrat einziehen will, zeigte sich gegenüber der Online-Redaktion überrascht von so viel Zuspruch. Mit der Petition will er zunächst die geplante nächste Runde der Fahrpreiserhöhungen "verhindern". Dass er die Petition unmittelbar vor den Kommunalwahlen startete, ist wohl kein Zufall. Schüller betont aber, dass er sich bereits seit drei Jahren gegen Fahrpreiserhöhungen einsetzt.

Die VAG sieht die Erhöhungen naturgemäß deutlich entspannter. Tariferhöhungen seien "eine schwere Entscheidung", gleichzeitig aber "unumgänglich", damit die Qualität im Nahverkehr erhalten bleibt, sagte eine Sprecherin zur Online-Redaktion. "Verkehrsunternehmen müssen unternehmerisch handeln". Die Zuschüsse der öffentlichen Hand seien zudem gering, so dass die Fahrgäste beteiligt werden müssten. Auch dass durch Fahrpreisreduzierungen neue Kunden gewonnen werden können, bezweifelt die VAG und verweist auf entsprechende Statistiken - ausgerechnet aus Wien.

Dass die Petition direkte Auswirkungen hat, dürfte selbst Schüller bezweifeln. Ihm geht es vielmehr darum, dass das Thema breit diskutiert wird. SPD und CSU versuchten, die jährlichen Fahrpreiserhöhungen als alternativlos darzustellen und die anstehende Erhöhung zum 1. Januar 2015 ganz zu verschweigen.

 

 

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