Schwabach: „Maximal 250 Flüchtlinge in winterfestem Zelt“

16.9.2015, 08:14 Uhr
Schwabach: „Maximal 250 Flüchtlinge in winterfestem Zelt“

© Foto: Wilhelm

Der genaue Tag für den Baubeginn des winterfesten Zeltes steht noch nicht fest. Zunächst waren Aufbauarbeiten bereits für den 16. September geplant gewesen. Aufgestellt wird das Zelt in der ehemaligen Straßenmeisterei in der Nördlinger Straße. Dazu hatte die Stadt am Montagabend zu einer Informationsveranstaltung geladen, zu der rund 150 Bürgerinnen und Bürger im Sportheim des SC 04 erschienen sind (Asyl-Infoveranstaltung: wichtige Fragen und die Antworten).

„Das Grundproblem ist der sehr, sehr starke Zustrom von Flüchtlingen“, erläuterte Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht. Er ist in Schwabach für die Unterbringung der Flüchtlinge verantwortlich. „Derzeit leben rund 500 Asylbewerber in Schwabach. Bisher haben wir das ganz gut hingekriegt, nicht zuletzt dank der vielen ehrenamtlichen Helfer. Langsam kommen wir aber an Grenzen. Wir werden jedoch alles tun, die Situation weiter so gut zu meistern.“ (Notunterkünfte für Flüchtlinge in Wöhrwiesenhalle und Zelt)

Die Lage in Schwabach sei dabei „noch relativ harmlos“, so Engelbrecht. „Zum Vergleich: Ellwangen hat 14 000 Einwohner und 4000 Flüchtlinge. Auch wir kommen nicht drum herum, sich dieser Herausforderung zu stellen.“

Die neue Herausforderung ist das Flüchtlingszelt, über das Amelie Strauß von der Regierung von Mittelfranken informierte. Sie ist für die Notunterkünfte in Mittelfranken zuständig und stand Rede und Antwort. Die wichtigsten Informationen:

Das Zelt: Der technisch korrekte Ausdruck heißt „Leichtbauwarmhalle“. Boden, Wände und Decke sind so gedämmt, dass die Halle als winterfest gilt. Für Duschen und WC wird es Container in der windgeschützten Fahrzeughalle geben. Trennwände wie bei Messeständen schaffen kleinere Einheiten für acht Personen. Damit soll ein Minimum an Privatsphäre gewährleistet werden. Der Aufbau dauert drei Wochen.

Die Zuständigkeit: Diese Einrichtung ist eine Außenstelle der Erstaufnahme in Zirndorf, also eine staatliche Notunterbringung für die ersten Wochen.

Zahl und Herkunft der Asylbewerber: „Wir haben Platz für maximal 250 Flüchtlinge. Mehr werden es auch nicht“, so Amelie Strauß. Sie kommen aus Syrien, Irak und Afghanistan. Es werden Alleinstehende, aber auch Familien mit Kindern erwartet.

Die Verpflegung: Eine Catering-Firma sorgt für ein warmes Mittagessen sowie für ein Lunchpaket für den Abend und das Frühstück.

Die soziale Betreuung: Ein Sozialpädagoge wird sich hauptamtlich um die Flüchtlinge kümmern. Zudem setzt die Regierung auf den „tollen Ehrenamtlichenpool in Schwabach“.

Der Sicherheitsdienst: Jeweils mehrere Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma werden rund um die Uhr anwesenden sein. „Die leisten nicht nur Wachdienst, sondern kümmern sich auch mit um die Menschen.“

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