"Poltergeist": Schlaflose Nächte im Spukhaus

1.6.2015, 19:46 Uhr

© 20th Century Fox (dpa)

Neues Heim, neues Glück: Dieses Versprechen wird im US-Horrorfilm gerne zunichtegemacht. So auch in der Neuauflage des legendären Horrorstreifens „Poltergeist“ von 1982. Damals war Steven Spielberg maßgeblich an der Produktion beteiligt. Und auch diesmal gehörte mit Sam Raimi ein renommierter Filmemacher zum Produzententeam.

Das Remake in der Regie von Gil Kenan („Monster House“) erzählt von den Bowens, einer fünfköpfigen Familie, die kaum über die Runden kommt. Der Vater (Sam Rockwell) ist ohne Job, die Mutter (Rosemarie DeWitt) hat vor lauter Erziehungsarbeit keine Zeit für ihren geplanten Roman.

Doch mit dem Umzug in eine billigere Wohngegend kommen die Kinder nicht zurecht. Kendra, die Älteste, ist besorgt wegen der riesigen, fast im Garten stehenden Strommasten. Zu Beginn schaut Sohn Griffin – Böses ahnend – auf einen sich drohend im Wind beugenden Baum. Vor allem aber gibt das Verhalten von Madison, der Jüngsten, Rätsel auf: Das Mädchen wandert nachts durchs Haus, spricht mit dem Fernseher und wird in einer stürmischen Nacht von dunklen Mächten entführt . . .

Auch dieser Horrorstreifen bedient sich der genretypischen Zutaten: suggestive Kamerafahrten, Angst einflößende Spielzeugfiguren, sich verselbstständigendes Mobiliar. Die parapsychologischen Experten, von denen die Eltern Hilfe erhoffen, sind recht überzeichnet. Doch „Poltergeist“ überrascht auch mit originellen Ideen, slapstickartige Szenen und väterlicher Galgenhumor inklusive. Hinzu kommen die überzeugenden Darsteller und der positive Eindruck, dass Regisseur Kenan die existenziellen Ängste seiner Protagonisten nicht nur ausstellt, sondern ernst nimmt. (USA/ 94 Min.; Cinecittà, Nbg.; CineStar, Erl.)

 

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