Letzter Besuch: Obama in Hannover gelandet

24.4.2016, 13:42 Uhr
Es ist das voraussichtlich letzte Mal, dass der im Januar scheidende Präsident die Bundesrepublik in seiner Amtszeit besucht.

© dpa Es ist das voraussichtlich letzte Mal, dass der im Januar scheidende Präsident die Bundesrepublik in seiner Amtszeit besucht.

US-Präsident Barack Obama ist am Sonntag zum fünften Deutschland-Besuch seiner Amtszeit eingetroffen. Er landete am Mittag mit der Airforce One aus London kommend auf dem Flughafen Hannover, wo er vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) und einer Ehrenformation der Bundeswehr empfangen wurde.

Am Nachmittag wird Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Obama zu einem bilateralen Gespräch im Schloss Herrenhausen mit militärischen Ehren begrüßen. Am Abend wollen Obama und Merkel die Hannover Messe eröffnen, deren Partnerland die USA in diesem Jahr sind. Dabei will der Präsident für das Freihandelsabkommen TTIP werben, über das die EU und die USA verhandeln. Es ist in Deutschland besonders umstritten.

Es ist das voraussichtlich letzte Mal, dass der im Januar scheidende Präsident die Bundesrepublik in seiner Amtszeit besucht. Bereits im November wird sein Nachfolger gewählt. Unmittelbar vor Hannover hatte Obama Saudi-Arabien und Großbritannien besucht.

Noch bei der Landung hatte es ein stürmisches Graupelschauer gegeben, das aber nachließ, unmittelbar bevor Obama seine Maschine verließ. Nach dem kurzen Händeschütteln mit Ministerpräsident Weil fuhr Obama mit der Präsidenten-Limousine - spöttisch "The Beast" genannt - zunächst in seine Unterkunft, das Tagungszentrum "Seefugium". Das landsitzartige Anwesen liegt am Rande Hannovers idyllisch an einem See.

US-Präsident eröffnet Hannover Messe

Themen des nachmittäglichen Gesprächs zwischen Merkel und Obama dürften neben den bilateralen Beziehungen die großen Themen der Weltpolitik sein: die Krisen in Syrien und Libyen und damit verbunden die Terrorgefahr und die Flüchtlingskrise, der Krieg in der Ukraine, die Zukunft Europas und besonders die Gefahr eines sogenannten Brexits, des Austritts Großbritanniens aus der EU. In London hatte Obama zuvor die Briten ungewöhnlich deutlich davor gewarnt.

Obama ist der erste US-Präsident, der die Hannover Messe, die weltgrößte Industrieschau, eröffnet. Es schließt sich ein Abendessen im herrschaftlichem Rahmen des Schlosses mit führenden Wirtschaftsvertretern an.

Am Montag wollen Merkel und Obama den eigentlichen Messebetrieb mit einem Rundgang und dem Besuch ausgewählter Unternehmensstände eröffnen. Im Anschluss wird der US-Präsident auf dem Messegelände eine politische Rede halten, bei der er noch einmal auf die großen außenpolitischen Themen eingehen dürfte. Am Nachmittag hat Merkel zu einem Minigipfel mit Großbritanniens Premier David Cameron, Frankreichs Präsident François Hollande und Italiens Regierungschef Matteo Renzi geladen, dann wieder im Schloss Herrenhausen.

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