Nachschub: Neue Helfer aus Region schippen in Südbayern

17.1.2019, 16:43 Uhr
Manche Helfer - wie hier ein Feuerwehrmann aus Fürth - sind bereits wieder aus Südbayern abgerückt, andere brachen am Donnerstag zu einem neuen Einsatz in die tief verschneite Alpenregion auf.

© Marcus Weier Fotografie Manche Helfer - wie hier ein Feuerwehrmann aus Fürth - sind bereits wieder aus Südbayern abgerückt, andere brachen am Donnerstag zu einem neuen Einsatz in die tief verschneite Alpenregion auf.

In und rund um die Alpen sind seit Jahresbeginn teilweise mehr als zwei Meter Schnee gefallen. Eine solche Menge an Schnee sind zwar viele Anwohner dort gewohnt - allerdings nicht in solcher Konzentration. Um die mancherorts immer noch tief eingeschneiten Dörfer von der Schneelast zu befreien, sind am Donnerstag noch einmal neue Helfer aus der Region in den bayerischen Süden gereist. Die 156 Feuerwehrleute kommen aus dem Landkreis Nürnberger Land, sie brachen am Donnerstagmorgen auf, um die Helfer im Berchtesgadener Land zu unterstützen. Dort liegt der Schnee im Ortsteil Buchenhöhe immer noch so schwer auf den Dächern, dass diese abgeräumt werden müssen.

Beendet ist dagegen der Einsatz der Fürther Feuerwehr, die mit knapp 160 Einsatzkräften ebenfalls im Berchtesgadener Land unterwegs war, einer der Landkreise, in dem seit einer Woche der Katastrophenfall gilt. Am Mittwoch traten die Helfer aus Fürth den Heimweg an.

Zudem kamen in den Mittagsstunden des Donnerstags auch rund 120 Helfer der Feuerwehren aus Nürnberg und Erlangen zurück, sie waren für vier Tage im oberbayerischen Bayrischzell im Einsatz gewesen. Dort lag der Schnee teilweise über einen Meter hoch auf den Dächern. Viele Gebäude waren beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits so stark beschädigt, dass die Feuerwehrleute sie vor dem Abräumen von innen stützen mussten.


So läuft der Einsatz vor Ort: "Nach zehn Stunden Schneeschaufeln ist man platt."


Die Helfer auf den Dächern wurden dabei von Experten der Höhenrettungsgruppe über Drehleitern und Kräne mit Seilen gegen Absturz gesichert, da unter dem Schnee teilweise spiegelglatte Eisschichten lagen. "Ein falscher Schritt hätte ohne Sicherung fatale Folgen gehabt", betont Thomas Schertel, Pressesprecher der Nürnberger Feuerwehr.

Dass die Arbeit an den Dächern lebensgefährlich sein kann, zeigt ein Unglücksfall aus Österreich: Dort wurde in St. Nikolai ein Mann von einer Dachlawine mitgerissen und getötet, als er gerade dabei war, die Schneelast von einem Gebäude zu räumen.

Die Helfer aus dem Nürnberger Land, die samt THW-Freiwilligen momentan noch vor Ort sind, werden voraussichtlich bis Sonntag bleiben. Wie bereits mehrere Einsatzkräfte vor ihnen betonen sie vor allem eines: die hervorragende Zusammenarbeit unter den verschiedenen Organisationen vor Ort, von Bundeswehr und Bundespolizei über andere Wehren bis hin zum THW. Die klappe "sensationell gut", sagt Kreisbrandrat Norbert Thiel, der als Kontingentführer das Sagen über die 140 Ehrenamtlichen aus dem Nürnberger Land hat.

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