Baustellenalarm rund um Fürth: Leidenszeit für Autofahrer

21.5.2015, 06:00 Uhr
Baustellenalarm rund um Fürth: Leidenszeit für Autofahrer

Unmut macht sich unter Autofahrern breit, und der Ärger zieht sich bis nach Puschendorf. Dort, im hohen Landkreisnorden, beschäftigte die Verkehrssituation unlängst den Gemeinderat. Fazit: Egal, in welche Richtung man von Puschendorf nach Osten fährt, überall stößt man auf Umleitungen und Staus.

Die Bernbacher Straße in Burgfarrnbach ist seit Monaten komplett gesperrt, weil die Stadt Fürth Fahrbahn, Gehwege und Parkbuchten erneuert. Bei Seukendorf ist die Auffahrt auf die Südwesttangente wegen Bauarbeiten dicht. Die Umleitung über Seukendorf, klagte ein Gemeinderat, ist zu den Stoßzeiten morgens und abends ebenso überlastet wie der Fischerberg im Fürther Stadtteil Stadeln. Über Letzteren rollt die Blechlawine, weil die Vacher Regnitzbrücke neu gebaut wird.

Auf der Südwesttangente selbst gibt es ebenfalls wenig Grund zur Freude: Die Bundesstraße wird zwischen Seukendorf und Deponiebrücke nun auch in Fahrtrichtung Fürth aufgemöbelt. Obwohl die Bauarbeiten voraussichtlich erst in den kommenden Tagen beginnen, gibt es – wie berichtet – schon jetzt Nadelöhre in beiden Fahrtrichtungen. Bauherr ist in diesem Fall das Staatliche Bauamt Nürnberg.

Nicht dem Verfall zuschauen

Was man immer wieder hört, ist die Frage: Könnten denn diese Behörde und die Stadt Fürth ihre Baumaßnahmen nicht besser absprechen, um Autofahrern solche Situationen zu ersparen? Das will Christoph Eichler vom Staatlichen Bauamt, das für alle Bundes-, Staats- und Kreisstraßen im Landkreis zuständig ist, so nicht stehen lassen. „Wir tauschen uns natürlich aus.“ Bestes Beispiel seien Projekte wie die Fernabrücke im Verlauf der Rothenburger Straße (Oberasbach) und die Zirndorfer Brücke auf Fürther Stadtgebiet. Die beiden Verkehrsschlagadern in unmittelbarer Nähe sollen auf keinen Fall zeitgleich saniert werden.

Auch auf den wichtigen westlichen Einfallsrouten in den Großraum wie Rothenburger Straße, B 8 und B 14 sollte nicht über einen längeren Zeitraum parallel gearbeitet werden. Eichler verweist aber darauf, dass Kommunen und Staat immer öfter in der Situation seien, handeln zu müssen. „Wir haben ein großes Straßennetz, das in die Jahre gekommen ist“, sagt er. Dem Verfall zuzuschauen, wäre fahrlässig.

Weit fortgeschritten

Hans Pösl, Leiter des städtischen Tiefbauamts in Fürth, bestätigt den guten Kontakt zu den Kollegen. Weil das Staatlichen Bauamt nun die Südwesttangente angeht, saniert auch die Stadt – gewissermaßen im Windschatten – auf Fürther Seite einen Teil der Bundesstraße, nämlich den zweiten Abschnitt der Brücke über den Europakanal. „Wir wollen uns ja nicht vorwerfen lassen, dann anzufangen, wenn die anderen fertig sind.“

Während es auf der Südwesttangente aber, wie gesagt, erst demnächst richtig zur Sache gehen wird, können sich Autofahrer darauf freuen, dass sich die Lage an anderen Stellen schon bald entspannt. Pösl zufolge wird die Bernbacher Straße „spätestens Anfang Juni“ fertig und komplett freigegeben. Auch die Arbeiten an der Vacher Regnitzbrücke sind so weit fortgeschritten, dass der Verkehr ab dem 6. Juni zumindest – wie schon gehabt – einspurig im Gegenverkehr, geregelt von einer Ampelanlage, über das Bauwerk rollen kann.

Auch die Engstelle auf der Zirndorfer Brücke bei Dambach, wo Autofahrern statt vier gegenwärtig nur zwei Spuren zur Verfügung stehen, wird in den kommenden Tagen verschwinden. Viele Autofahrer können also aufatmen oder besser gesagt: einmal kurz durchschnaufen. Die nächste Vollsperrung lässt nicht auf sich warten: Ab dem 26. Mai ist die Straße zwischen Vach und Niederndorf für vier Tage dicht.

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