Jugend forscht: Johannes Meier fährt zum Bundeswettbewerb

7.4.2016, 11:00 Uhr
Jugend forscht: Johannes Meier fährt zum Bundeswettbewerb

© Edgar Pfrogner

Vier Tage lang haben 81 Nachwuchswissenschaftler aus Bayern ihre Projekte auf dem Jugend forscht Landeswettbewerb Bayern der Öffentlichkeit und der Jury präsentiert.

Bayern stellt in der diesjährigen 51. Wettbewerbsrunde die meisten jungen Forscher und darf zehn herausragende Projekte zum Bundeswettbewerb schicken. Dieser findet von 26. Mai bis 29 Mai 2016 in Paderborn statt. Einer der jungen Forscher ist Johannes Meier aus Berngau, der sich mit seiner "Measure Saw" die Gunst der Jury und damit den Regionalsieg sicherte. Seine Erfindung ermöglicht es, Baumstamm-Stücke direkt mit der Motorsäge abzumessen und damit schneller ablängen zu lassen.

Bei einem Festakt im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München zeichneten  Ludwig Spaenle, Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, und Auguste Willems, Mitglied des Vorstands der Wacker Chemie AG, die Landessieger aus.

„Unter den Arbeiten der Gewinner finden sich sowohl anwendungsorientierte Projekte als auch Grundlagenforschung“, sagte Auguste Willems. „Diese beiden Bereiche sind für forschungsintensive Unternehmen wie Wacker von großer Bedeutung. Wenn ich die Begeisterung der Jugend-forscht-Teilnehmer sehe, stimmt mich das hoffnungsvoll für die Zukunft des Wirtschafts- und Industriestandorts Deutschland.“

Wissenschaftsminister Spaenle erklärte: „Was die Teilnehmer auch in diesem Jahr bei Jugend forscht präsentieren, ist aller Achtung wert. So viel Talent, Kreativität und Forscherdrang zeigt, dass wir im Wissenschaftsstandort Bayern mit unserer schulischen Bildung auf dem richtigen Weg sind. Allen Landessiegern wünsche ich viel Erfolg im Bundesfinale.“

Kollegen in Neumarkt fiebern mit

Bei der Neumarkter Firma Pfleiderer ist man ganz besonders stolz auf Johannes Meier, der dort Auszubildender ist. Mit  Meier steht zum 6. Mal ein Pfleiderer-Azubi an der Spitze des Landeswettbewerbs „Jugend forscht“.

„Ich finde es immer wieder  beeindruckend, mit welch großartigem Engagement sich unsere jungen Leute in der Ausbildung ihren Projekten widmen, und wie viel sie damit für sich und andere erreichen“, erzählt Brigitte Frauenknecht, Personalleiterin bei Pfleiderer.
 
Um bei „Jugend forscht“ erfolgreich zu sein, brauche es aber weit mehr als „nur“ Glück, betont Andreas Götz, der bei dem Holzwerkstoffhersteller die Ausbildung leitet. „Da zählen in erster Linie Erfindergeist und Experimentierfreude, Kreativität genauso wie Genauigkeit. Und nicht zuletzt kommt es auf das nötige Durchhaltevermögen an.

Idee kam beim Holzmachen Wald

Damit die jungen Tüftler trotzdem ihre eigenen Ideen entwickeln und umsetzen können, unterstützt Pfleiderer seine Auszubildenden in ihrem Engagement. „Seit mehr als 19 Jahren stellen wir allen unseren Azubis, die interessiert und motiviert sind, Raum, Zeit und Mittel zur Verfügung, damit sie sich auf eine Teilnahme bei „Jugend forscht“ vorbereiten können“, erklärt Brigitte Frauenknecht.

Johannes Meier beispielsweise begleitet regelmäßig seinen Vater zum Holzmachen in den Wald. „Dabei kam mir die Idee, dass es doch viel leichter und doppelt so schnell gehen würde, wenn man das Ablängen der Baumstämme in nur einem Arbeitsschritt erledigen könnte“, erklärt der junge Mann. Bisher müssen Waldarbeiter das Holz erst mit dem Meterstab abmessen und markieren, ehe sie es zuschneiden können.
 
In der Azubi-forscht-Werkstatt von Pfleiderer experimentierte er mit einer alten Motorsäge und einem Messkasten – so lange, bis er die Lösung gefunden hatte. Wie „Measure Saw“ funktioniert, erklärt der Erfinder folgendermaßen: „Zum Messen wird die Kette der Säge im Freilauf über den Stamm gewälzt. Das Messgerät nimmt die Drehbewegung des Kettenrades auf und zeigt die zurückgelegte Strecke auf einem Display an. Ist die gewünschte Länge erreicht, kann gesägt werden.“

Keine Kommentare