Zweite Landesgartenschau in Neumarkt?

15.4.2016, 06:00 Uhr
Der "See ohne Namen", ein ausgebaggerter Schlammpolder, entwicklet sich schnell zur Attraktion. Wegen der Wasservögel - und dem Seecafé.

© Fritz Etzold Der "See ohne Namen", ein ausgebaggerter Schlammpolder, entwicklet sich schnell zur Attraktion. Wegen der Wasservögel - und dem Seecafé.

Die Landesgartenschau 1998 war ein Gewinn für die Stadt. Aus der stinkenden Kläranlage wurde ein attraktiver Park. Die Arena, der Kultur-Sommer im Park, das Seecafé und der Wasserspielplatz in Holzheim – das alles kann man sich kaum noch wegdenken aus Neumarkt.

Möglich wurde dies nicht zuletzt durch einen zupackenden Oberbürgermeister Alois Karl, der 1995 die Chance beim Schopf ergriff, als Landshut seine Bewerbung für die Landesgartenschau zurückzog.

Die heutige Situation ist ähnlich: Nach einem Bürgerentscheid hat Traunstein die Bewerbung für die Landesgartenschau 2022 abgelehnt. Und wieder hat ein tatkräftiger OB bereits den Finger gehoben: Florian Jannik aus Erlangen.

Doch Alois Karl, seit 2005 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter, regt an, dass auch Neumarkt seinen Hut in den Ring werfen sollte und zwar für das Flugplatzgelände von der Woffenbacher Straße bis hin zum äußeren Ring in Pölling. Das 88,4 Hektar große Gebiet werde die „größte städtebauliche Entwicklungsmaßnahme unserer Stadt für viele Jahrzehnte“ werden, schreibt er in einem Brief an OB Thomas Thumann. In den Kosten sieht er keine Probleme, als „Pilotprojekt“ geht er von einer großzügigen Bezuschussung aus.

Der Brief ist im OB-Büro angekommen, doch die Reaktion eher verhalten. „Das ist bisher kein Thema für uns“, sagt OB Thomas Thumann. Die meisten der betroffenen Grundstücke gehören nicht der Stadt und es wäre die zweite Mammutaufgabe neben dem Ganzjahresbad, das die Stadtverwaltung bewältigen müsste.

Neumarkt wäre auf jeden Fall nicht die erste Stadt, die eine zweite Landesgartenschau ausrichtet, sagt Uta Kamousis von der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen. Würzburg und Ingolstadt, die nächsten LGS-Orte, waren beide schon einmal Ausrichter. So hat Ingolstadt seinen 20 Hektar Klenzepark am Bayerischen Armeemuseum der LGS 1992. Noch steht gar nicht fest, ob die Landesgartenschau überhaupt erneut ausgeschrieben wird, so Kamousis.

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