Krimi um Fliegerbombe in Nürnberg ist beendet

7.9.2014, 16:58 Uhr
Zusammen mit seinem Kollegen hat Sprengmeister Josef Beier die Fliegerbombe entschärft.

© Matthias Stiel Zusammen mit seinem Kollegen hat Sprengmeister Josef Beier die Fliegerbombe entschärft.

250 Kilo - so viel bringt die Fliegerbombe auf die Waage, die am Freitagnachmittag auf einem Acker im Nürnberger Norden an der Erlanger Straße entdeckt wurde. Bei der Baustelle hatte an 70 Stellen der Detektor angeschlagen, an einer davon fand Sprengmeister Gerhard Dürr dann die Bombe. Ein weiterer 100-Kilo-Koloss wurde bald darauf in der Nähe gefunden. Während ein Experte die kleinere Brandbombe als unkritisch einstufte, musste die andere Fliegerbombe am Sonntag vor Ort entschärft werden.

227 Einsatzkräfte rückten im Vorfeld ins Knoblauchsland aus, um die Sperrzone im Umkreis von einem Kilometer um die Fundstelle zu evakuieren und abzuriegeln. 1300 Menschen mussten ab 9 Uhr vorübergehend ihre Häuser verlassen, bis auf 18 taten das alle selbständig. Vier Personen fuhr der Rettungsdienst in die Betreuungsstelle in der Ziegelsteiner Volkssschule, da sie nicht mehr aus eigener Kraft dorthin gelangen konnten.

Ein Großteil der Anwohner hatte das Gebiet bereits vor 9 Uhr verlassen, so dass die Räumung schneller beendet war, als geplant. Ab 11 Uhr sperrte die Polizei dann die Zone ab. Nachdem ein letztes Flugzeug um 11.50 Uhr vom Nürnberger Airport abhob, galt Flugverbot über dem Gebiet. Der Flugverkehr wurde laut dem Presseamt der Stadt aber "nicht beeinträchtigt", da im Zeitraum der Entschärfung ohnhehin keine Maschinen abheben oder landen sollten.

Sprengmeister Josef Beier begann dann um 11.55 mit der Entschärfung der Bombe. 20 Minuten brauchte er zusammen mit seinem Kollegen, um den Sprengkörper unschädlich zu machen. Fazit: "Es war keine einfache, aber mittelschwere Entschärfung. Auf einer Skala bis zehn eine sechs".

Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel bedankte sich anschließend bei allen Beteiligten für ihren Einsatz: "Lob an alle - den Sprengmeister und seinen Mitarbeiter, die Einsatzleitung und alle Einsatzkräfte! Der Einsatz ist höchst professionell vonstattengegangen." Kurze Zeit nach der Entschärfung normalisierte sich der Verkehr wieder und die Menschen konnten in ihre Häuser zurückkehren.

Wie schon im Vorfeld und bei der Evakuierung selbst äußerten sich die meisten fränkisch entspannt. "Die Evakuirung war schon a weng nervig, aber nicht schlimm. Auf dem Land kennt man sich halt, da kommt man schon irgendwo unter." Eine Anwohnerin, die nicht dieses, aber beim letzten Mal ihr Haus wegen einer Bombenentschärfung verlassen musste, sagte mit einem anschließenden Lachen "Irgendwann fliegen wir alle in die Luft".

Die Bombe soll nun abtransportiert und zerlegt werden. Die 120 Kilogramm Sprengstoff in ihrem Inneren werden recycelt und kommen - in anderer Form - wieder zum Einsatz. Der Live-Ticker zum Nachlesen.

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