Wie das Crowdfunding für das Holoseum laufen soll

24.2.2014, 06:00 Uhr
Wie das Crowdfunding für das Holoseum laufen soll

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Es ist Mitte Februar und die Kampagne hat noch 40 Tage Zeit, um 195.000 Dollar zusammen zu bekommen. Bisher eingenommen haben die zukünftigen Macher des Holoseums gerade einmal 893 Dollar. Doch das ist beim Crowdfunding nicht ungewöhnlich - denn Crowdfunding setzt auf die Masse im Internet.

Menschen haben eine Idee, die sie umsetzen wollen, brauchen dafür aber Sponsoren und Geld. Crowdfunding ist dafür die beste Art, um an Geld zu kommen. Die Leute können für das Projekt spenden, in den meisten Fällen erhalten sie für einen gewissen Beitrag eine kleine Belohnung.

Für etwa fünfzehn Euro gibt es bei der Aktion für das Holoseum etwa einmal kostenlosen Eintritt, sobald das Museum steht. Auch eine Spende von fünf Euro ist möglich - mit ihr gibt es Zugang zu einem Blog und eine persönliche Mail von Nick Maley, dem Kopf hinter dem Holoseum "FXpo". Mit dieser Art der Unterstützung konnte etwa der Kinofilm zur Serie "Stromberg" realisiert werden und die Musikerin Amanda Palmer finanzierte so die Aufnahmen für ein Album.

Schritt für Schritt

Die Macher legen dabei meist eine Zielsumme fest, die erreicht werden soll, damit ihr Projekt auf die Beine gestellt werden kann. Das Geld fließt erst, wenn die Zielsumme stimmt. Ungewöhnlich bei Maleys Kampagne zum Holoseum ist der Zusatz, dass das Geld in jedem Fall ausgezahlt wird an die Macher - egal, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht.

Das mag damit zusammenhängen, dass Crowdfunding in Deutschland noch nicht weit verbreitet ist - in Amerika werden selbst große Computerspiele mittlerweile über Crowdfunding finanziert. "Wenn wir vorher ein festgelegtes Ziel hätten und es um einen Dollar verfehlen würden, bekämen wir gar kein Geld", sagt Maley. "Das macht keinen Sinn. Jeder Penny, der für FXpo gegeben wird, wird auch nur für FXpo ausgegeben werden." Es geht also auch weiter, wenn das ausgerufene Ziel von 195.000 US-Dollar bis zum 24. März 2014 nicht erreicht wird.

Das Holoseum soll Schritt für Schritt entstehen. Sobald das Geld aus der ersten Phase ausgezahlt ist, startet eine weitere Crowdfunding-Kampagne. Maley kommt aus der Filmbranche, kennt die Finanzierungsprobleme mancher Regisseure bei ihren Werken. "Es gibt viele Filme wie 'Apocalypse Now', die auf einmal kein Geld mehr hatten während der Dreharbeiten. Dann mussten die Arbeiten unterbrochen werden, bis wieder eine Finanzierung stand", so Maley. "Der Trick ist wirklich, beharrlich zu sein und weiterzumachen."

Das Vertrauen der Nürnberger

Trotzdem gibt es eine erste finanzielle Hürde, an der die ganze Planung scheitern könnte. "Wenn wir wirklich so wenig Geld zusammentragen, dass wir nicht starten können, dann werde ich die Namen nachschauen, die uns unterstützt haben und ihnen das Geld zurückgeben. Wenn wir die erste Hürde aber nehmen, dann starten wir mit dem Geld", so Maley. Es fließt auch nicht nur finanzielle Unterstützung aus Deutschland in das Projekt, viele Filmemacher sind angefragt, viele Freunde von Maley haben bereits ihre Hilfe zugesichert.

"Wir brauchen die Leute und ihr Vertrauen, damit wir die Sache realisieren können", sagt Maley. "Wir sprechen hier von fünf Euro. Sie müssen ja auch kein großes Risiko eingehen. Der kritische und wichtige Punkt ist für uns wirklich, dass wir die Unterstützung der Leute aus Nürnberg brauchen, um ihnen ein Stück Hollywood zu bringen."

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