Rednitzhembach beherbergt zum dritten Mal eine P-Klasse

24.9.2014, 09:50 Uhr
Rednitzhembach beherbergt zum dritten Mal eine P-Klasse

© Foto: Gerner

Es ist nach wie vor die einzige Einrichtung dieser Art im gesamten Zuständigkeitsbereich der Schulämter Roth und Schwabach.

Lehrer Wolfgang Ebeling hat 15 junge Leute unter seinen Fittichen, deren schulische Leistungen bislang unterdurchschnittlich waren. Sie hätten unter normalen Umständen kaum eine Chance, einen normalen Hauptschulabschluss, geschweige denn den „Quali“, zu machen. Und später entsprechend miese Aussichten auf eine berufliche Ausbildung.

Praxis steht im Vordergrund

Doch in einer P-Klasse ist der Unterricht „theorieentlastet“, wie es offziell heißt. Größerer Wert wird darauf gelegt, die Jugendlichen vorzubereiten auf die Zeit nach der Schule. Einmal pro Woche sind sie nicht in der Schule, sondern bei Partnerunternehmen. Hinzu kommen mehrere Praktika- Wochen.

In zwei Jahrgängen hat das System schon gut funktioniert. In der Premierenklasse 2012/13 fand jeder Schüler der P-Klasse nach der Schule einen Job (oder eine weiterführende Schule). Vergangenes Schuljahr war Ebeling mit seinen Schülerinnen und Schülern ähnlich erfolgreich. Nur ein Jugendlicher stand am Ende ohne Ausbildungsstelle da. „Aber das war nicht die Schuld des Schülers“, betont sich Lehrer Ebeling zu sagen. Die aktuelle P-Klasse ist wieder bunt zusammengewürfelt. Zehn Schüler kommen aus Schwabach, zwei aus Roth, einer aus Georgensgmünd, einer aus Wendelstein, einer sogar aus Greding. Ursprünglich hatten sich sogar 18 Schülerinnen und Schüler um eine Aufnahme beworben. „Doch dreien mussten wir absagen, sonst funktioniert unser Konzept irgendwann nicht mehr“, erklärt Rednitzhembachs Schulleiterin Silke Blomeyer.

Zum Konzept gehören nicht nur die oben erwähnten Partnerfirmen. Zum Konzept gehört auch eine umfassende Betreuung über den Unterricht hinaus durch Gabriele Kruska vom Diakonischen Werk.

Dass die P-Klasse seit Anbeginn in Rednitzhembach ihren Platz hat, hat drei Gründe: Die Schule bietet – obwohl sie aktuell auch drei Übergangsklassen mit zahlreichen Kindern aus Asylbewerber-Familien beherbergt – die besten räumlichen Voraussetzungen. Sie liegt, da mit der S-Bahn erreichbar, verkehrstechnisch günstig. Und: Die politische Gemeinde unterstützt die P-Klasse alljährlich nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit Geld. „Das ist es uns wert“, sagte Bürgermeister Jürgen Spahl bei seinem Antrittsbesuch bei den „Neulingen“.

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