Braucht Rednitzhembach ein größeres Gemeindezentrum?

30.6.2014, 11:49 Uhr
Braucht Rednitzhembach ein größeres Gemeindezentrum?

© Montage: Gemeinde

Bei der ersten Vorstellung der Ideen im Gemeinderat gab es aber noch viel Diskussionsbedarf. Ein Beirat soll eine schlüssige Konzeption in enger Abstimmung mit Architekten und künftigen Nutzern erarbeiten.

Viele Anfragen

Bürgermeister Jürgen Spahl begründete das Vorhaben damit, dass die „Kapazitäten des bestehenden Gemeindezentrums erschöpft sind“ und daher viele Anfragen für „Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Firmenveranstaltungen“ wegen Belegung durch das Theater Rednitzhembach und der Jugendkapelle nicht angenommen werden können.

Entstehen könnte der barrierefreie Neubau auf einem Grundstück direkt neben dem Gemeindezentrum. Der Saal würde tribünenförmig gebaut und 400 Sitzplätze bieten. Die Bühne wäre deutlich größer als im jetzigen großen Saal des Gemeindezentrums, auch ein Orchestergraben ist denkbar.

Unter Vorbehalt

Allerdings stellte der Rathauschef den Vorschlag unter klare Vorbehalte: Zum Schutz der Nachbarn muss eine optimale Schalldämmung gewährleistet sein. Zur Vermeidung von Parkplatzproblemen dürfen nicht gleichzeitig zwei Großveranstaltungen im Gemeindezentrum stattfinden. Ferner sollten weitere Parkplätze auf öffentlichem Grund geschaffen werden.

Eine Finanzierung dieses Vorhabens mit „Alleinstellungscharakter in der Region“ kann laut Spahl nur aus Rücklagen in Frage kommen, eine Neuverschuldung schließt er kategorisch aus. Allerdings dürfte die Gemeinde finanziell stark genug sein, das Vorhaben zu stemmen.

Ein eigens für dieses Vorhaben ins Leben gerufener Beirat soll bis zum Herbst eine Machbarkeitsstudie erarbeiten.

CSU-Fraktionschef Ralf Schmidt bezeichnete den Vorschlag als „sehr gute Idee“, zumal „weit und breit keine vergleichbare Möglichkeit“ in der Umgebung vorhanden ist. Schmidt legt größten Wert auf eine „solide Finanzierung“ und mit etwas sorgenvollem Blick auf die Parkplatzproblematik, dass „die Gestaltung in die Umgebung hineinpasst“. Joschi Leisinger (CSU) bewertete die Idee ebenfalls als „eine Aufwertung, die Künstlern eine ansprechende Plattform und Besuchern eine deutlich verbesserte Sicht und bessere Akustik bieten könnte. Gleichzeitig regte er eine aus seiner Sicht notwendige Verlegung des bisherigen Kinderspielplatzes an.

Angesichts der mehr als 350 Veranstaltungen im Jahr bezeichnete SPD- Gemeinderat Jörg Deffner den Ansatz als „sehr interessant“, erhoffte sich für die Gemeindemitarbeiter eine „Arbeitserleichterung“ und eine „Einnahmequelle“ für die Gemeinde.

Ebenfalls aufgeschlossen zeigte sich Gemeinderat Robert Biburger (Neutraler Block / Parteilose Wähler und befürworte angesichts bereits positiver Erfahrungen die Bildung eines Beirates, der „nah am Architekten und nah am Projekt ist“.

SPD-Gemeinderätin Ulrike Fink (SPD) schloss sich hinsichtlich der Parkplatzproblematik den Ausführungen von Ralf Schmidt an. Sie regte einen Architekten-Wettbewerb an. Nach Ansicht von SPD-Rätin Anita Kohl sind allerdings „Kulturbetriebe eher Zuschussbetriebe“. Sie forderte deshalb vehement die Erstellung eines schlüssigen Konzeptes.

SPD-Gemeinderat Heinz Röttenbacher war von dem Plan „hin- und hergerissen“ und auch in seiner Funktion als Vorstand vom Theaterverein Rednitzhembach eher skeptisch, die „Halle immer vollzubringen“. Er sah noch viel Diskussionsbedarf. Hier schloss sich Erwin Held (Bündnis 90 / Die Grünen) an und betonte, dass neben den Investitionskosten auch die Folgekosten zu beachten seien.

Zahlen und Fakten

Auch Joschi Leisinger sah noch „viel Klärungsbedarf“. Der Beirat müsse eine Machbarkeitsanalyse mit Zahlen und Fakten liefern. Erst dann könne der Gemeinderat letztendlich entscheiden, ob die Idee realisiert wird oder nicht.
So beschloss dann der Rat mit einer Gegenstimme (Norbert Schlitz, Bündnis 90 / Die Grünen), die Idee weiter zu verfolgen und einen Beirat für dieses Vorhaben zu bestimmen, dessen Ergebnisse zu gegebener Zeit dem Gemeinderat zur Entscheidungsfindung vorgelegt werden.
 

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