Fusion der PI Feucht und Altdorf bringt nur Vorteile

28.10.2014, 08:54 Uhr

Mittelfrankens Polizeipräsident Johann Rast ließ keinen Zweifel daran: Durch die geplante Integration der Polizeiinspektion Feucht in die Inspektion Altdorf sehe man „mit unserem polizeilichen Sachverstand wirklich nur Vorteile“, sagte er beim Infoabend, zu dem Mittelfrankens Polizeiführung in den Mehrzweckraum der Hans-Seufert-Halle eingeladen hatte.

Wendelsteins Bürger indes führen sich durch diese Maßnahme, über die letztlich Innenminister Joachim Herrmann entscheidet, „abgehängt“, beim „Sicherheitsgedanken an den Rand gedrängt“, wie in der Diskussion geäußert wurde.

Aus zwei mach eins

Seit einigen Monaten wird der Plan des Präsidiums intensiv diskutiert, von den Bürgern Wendelsteins, Feuchts und Schwarzenbrucks ebenso wie von der Kommunalpolitik. Es sind Bestrebungen im Gange, die beiden kleinen Polizeiinspektionen in Feucht und Altdorf zu „fusionieren“, künftig in dem Gebäude in Altdorf anzusiedeln. Außen vor ist die Verkehrspolizeiinspektion in Feucht. Diese Dienststelle mit ihren rund 145 Planstellen bleibt auf jeden Fall in dem Gebäude in Feucht, im Gugelhammerweg.

Sowohl Präsident Rast als auch Vize Roman Fertinger planen, die beiden kleinen Dienstellen mit je 38 Beamtinnen und Beamten zu einer, ihrer Meinung nach dann deutlich schlagkräftigeren Einheit zusammenzufassen.

Bislang brauchen beide Inspektionen den entsprechenden Führungskopf und bringen vor allem in den Nachtstunden nur jeweils eine Streife auf die Straße. Nach der Fusion würden dann deutlich mehr Streifenbeamte zur Verfügung stehen, man sei deutlich flexibler, könne mehr Streifen unterwegs haben. „Wir gehen davon aus, dass sich die Situation verbessert“, rechnen Rast und Fertinger den Wendelsteinern vor.

„An den Rand gedrängt“

Die allerdings offenbar sehr skeptisch sind, wie die Diskussionsbeiträge erkennen ließen. „Bei jeder Reform gibt es Verlierer“, so Wendelsteins dritter Bürgermeister und ehemaliger Polizeibeamter Willibald Milde: „Wir werden an den Rand gedrängt“. Schwabach liege rund zehn Kilometer entfernt, zur künftigen Dienststelle der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd in Langwasser seien es acht Kilometer, nach Altdorf jedoch 25. „Wenn Sie etwas ändern wollen, machen Sie es mit Nürnberg-Süd oder Schwabach, aber nicht mit Altdorf“, lautete die Meinung eines Bürgers.

Bürgermeister Werner Langhans wies auf das Ansinnen der Gemeinden Wendelstein, Feucht und Schwarzenbruck hin, zum sogenannten Mittelzentrum aufgestuft zu werden, wie dies Altdorf bereits sei. Doch durch einen Umzug der Polizeiinspektion Feucht würden diese Pläne konterkariert.

Sogar mehr Streifen

Nicht nur einmal machten Präsident Rast und Vizepräsident Fertinger deutlich, dass es bei den Plänen für eine Zusammenlegung keinesfalls darum gehe, Personal abzubauen. Beide versicherten dass alle Planstellen vor Ort bleiben würden, käme es zu der „Fusion“. Es gehe ausschließlich um eine Stärkung des Streifen- und Ermittlungsdienstes durch die Freisetzung von Personal, das bislang durch Verwaltungstätigkeiten gebunden sei.

Durch den Sitz der Verkehrspolizeiinspektion in Feucht gebe es auch dort, in unmittelbarer Nachbarschaft Wendelsteins, weiter eine 24 Stunden besetzte Wache, an die sich die Bürger weiterhin wenden könnten, etwa um eine Anzeige zu erstatten. Fertinger: „Die Polizei ist vor Ort, bleibt ansprechbar.“

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