Hier gelingt Integration: Ayisat besucht Übergangsklasse

14.1.2015, 08:25 Uhr
Hier gelingt Integration: Ayisat besucht Übergangsklasse

© Foto: Steinberg

Optimale Rahmenbedingungen für Migranten zu schaffen und „Übergangsklassen“ mit geeignetem Lehrpersonal zu bilden, ist die eine Seite. Aber was daraus gemacht wird, das haben die Ü-Schülerinnen und Ü-Schüler überwiegend selbst in der Hand. Die 15-jährige Ayisats aus Lagos in Nigeria ist ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Integration an der Rednitzhembacher Schule.

Zukunft in Deutschland

Die zielstrebige Ayisats ist seit Juni 2012 zusammen mit ihrem Vater, ihrer Schwester und ihrem Bruder in Deutschland und besucht die Ü-Klasse 9a in Rednitzhembach. Aysiats ist fest davon überzeugt, dass „in Deutschland die Zukunftschancen besser als in Nigeria sind“.

Ihre Klassenlehrerin Sabine Wolkersdorfer schwärmt in den höchsten Tönen von der ehrgeizigen Schülerin: „Sie ist sehr fleißig, sehr interessiert, sehr lerneifrig“ und hat im Fach GSE (Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde) zum Thema „Deutsche Nachkriegsgeschichte“ die beste Arbeit abgeliefert. Ayisats Lieblingsfach ist allerdings PCB (Physik, Chemie, Biologie). Sie will Ärztin werden.

Abschluss in der Heimat

Ein weiter Weg, aber: „Wenn man was will, dann muss man dafür kämpfen“, sagt die 15-Jährige. Selbst in der Freizeit lernt sie, und auf die Frage, was ihr in Deutschland am besten gefällt, kommt prompt die Antwort: „Schule“.

Das nächste schulische Etappenziel heißt „M 10“. Unabhängig hiervon ist sie letztes Jahr nochmal in ihre Heimat zurückgekehrt und hat dort „sicherheitshalber“ ihren Schulabschluss bereits in englischer Sprache gemacht. Auch wenn ihr schulischer Werdegang auf Deutschland ausgerichtet ist, möchte sie selber nicht ausschließen, gegebenenfalls doch irgendwann wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Anfangs hatte sie etwas Heimweh, mittlerweile ist aber so etwas wie Normalität eingetreten.

Ihren Freundeskreis findet sie überwiegend bei Mitschülern und Mitschülerinnen in den Ü-Klassen. Erstaunlich ist es, wie sie bereits nach knapp zwei Jahren die deutsche Sprache beherrscht.

Freundlich aufgenommen

Die Muslimin Ayisats ist in Deutschland „ganz zufrieden mit ihrem Leben“ und berichtet, dass sie in Rednitzhembach freundlich aufgenommen wurde und keine negativen Erlebnisse hatte.

Hier gelingt Integration: Ayisat besucht Übergangsklasse

Bei der Mitmachaktion „MITmischen“ des Bezirksjugendrings zum Thema „Mischkultur ….junge Vielfalt“ konnte Ayisats sogar ihre künstlerische Ader zeigen: Ihre aussagefähig gestaltete Postkarte wurde aus insgesamt 120 Einsendungen als eine von neun prämiert und 1000mal gedruckt. Die bunt und fröhlich gestaltete Karte unter dem Motto „Vielfalt ist … Verrücktes Herz“ zeigt nicht nur Vielfältigkeit, sondern auch – im Zentrum der Karte – viel Herz.

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