Nach "Sieg Heil"-Affäre: Bündnis fordert Rücktritt

15.3.2014, 19:19 Uhr

Die Gespräche sind der Auftakt zur schulinternen Aufarbeitung des Vorfalls. Eine Stellungnahme zu dem Schreiben des Landkreisbündnisses, das nie persönlich mit der Schulleiterin gesprochen habe, wollte Stephanie Bauer auf Anfrage unserer Zeitung nicht abgeben.

Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Als Landkreisbündnis gegen Rechts Weißenburg-Gunzenhausen leisten wir der neonazistischen Szene in unserem Landkreis bereits seit Jahren mit unserer Recherche- und Öffentlichkeitsarbeit den nötigen Widerstand. Viele Menschen unterstützen uns dabei und haben nicht nur einmal den Neonazis öffentlich ihr Gesicht gezeigt. Als Bündnis gegen Rechts engagieren wir uns aber natürlich nicht nur gegen neonazistische Kameradschaften und rechtsradikale Parteien, sondern bemühen uns mit den Mitteln der Prävention und Bildungsarbeit darum, dem immer noch verbreiteten Alltagsrassismus entgegenzuwirken.“

Gerade vor diesem Hintergrund könnten die Äußerungen der Realschuldirektorin aus Sicht des Sprecherrats des Landkreisbündnisses ge­gen Rechts in keiner Weise akzeptiert werden, auch wenn es sich dabei um ein Versehen gehandelt habe. Wenn eine schulische Führungspersönlichkeit sich so äußere, erschwere das die schulische Aufgabe, das tatsächliche Verhetzungspotenzial einer nationalsozialistisch geprägten Sprache nachvollziehbar zu machen bzw. vor dessen Gefährlichkeit zu warnen.

Gegen Ende des Pressetextes fordert der Sprecherrat: „Wir meinen deshalb, dass Stephanie Bauer in ihrer jetzigen Position als Schulleiterin nicht mehr tragbar ist, auch wenn wir nicht an ihrer grundsätzlich demokratischen Gesinnung zweifeln.“ Das Bayerische Kultusministerium wollte sich auf Anfrage des Weißenburger Tagblatts nicht weiter zu der Forderung des Landkreisbündnisses äußern und verwies erneut da­rauf, dass man erst nach dem Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen den Fall auch dienstrechtlich un­tersuchen werde.

An diese Absprache will sich Bauer weiterhin halten, die die Aufarbeitung ihrer unglücklichen Äußerung nicht in der Öffentlichkeit betreiben will. Der Vorfall, den sie nach wie vor sehr bedauere, könne nur schulintern gelöst werden.
 

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