"Shape of Water" und Co.: Die Gewinner bei den Oscars 2018

2.3.2018, 10:58 Uhr
Mit den mit Abstand meisten Nominierungen in diesem Jahr, insgesamt 13, galt "Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" als heißester Anwärter für viele Trophäen bei den Oscars 2018. Letztlich heimste die Liebesgeschichte über eine stumme Putzfrau und einen mysteriösen Amphibienmann vier Preise ein, darunter zwei kleinere Auszeichnungen für "Bestes Szenenbild" und "Beste Musik", komponiert von Alexandre Desplat. Auch Film-Koryphäe Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") durfte sich erstmals über einen Oscar für "Beste Regie" freuen, den krönenden Abschluss des Oscar-Abends für "Shape of Water" lieferte aber der Sieg als "Bester Film", wo die Produktion ihrem Favoriten-Status gerecht wurde. Es war die unpolitischere Entscheidung im Vergleich zu…
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Mit den mit Abstand meisten Nominierungen in diesem Jahr, insgesamt 13, galt "Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" als heißester Anwärter für viele Trophäen bei den Oscars 2018. Letztlich heimste die Liebesgeschichte über eine stumme Putzfrau und einen mysteriösen Amphibienmann vier Preise ein, darunter zwei kleinere Auszeichnungen für "Bestes Szenenbild" und "Beste Musik", komponiert von Alexandre Desplat. Auch Film-Koryphäe Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") durfte sich erstmals über einen Oscar für "Beste Regie" freuen, den krönenden Abschluss des Oscar-Abends für "Shape of Water" lieferte aber der Sieg als "Bester Film", wo die Produktion ihrem Favoriten-Status gerecht wurde. Es war die unpolitischere Entscheidung im Vergleich zu… © 2017 Fox Searchlight Pictures

..."Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", das in der wichtigsten Kategorie ebenfalls zu den Favoriten zählte. Das Südstaaten-Drama, das sich unter anderem mit Rassismus und Polizeigewalt auseinandersetzt, erhielt sieben Nominierungen in allen wichtigen Kategorien außer "Beste Regie" und sammelte letztlich zwei Oscars. Dafür räumte "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" in den Darstellerkategorien so richtig ab. Gleich drei Schauspieler waren nominiert. Frances McDormand, gewann aufgrund ihrer brillianten Darstellung der trauernden Mutter Mildred Haynes "Beste Hauptdarstellerin". Außerdem war bei gleich zwei Nominierten als "Bester Nebendarsteller" Sam Rockwell siegreich, der im Film den rassistischen Officer Dixon verkörpert.
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..."Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", das in der wichtigsten Kategorie ebenfalls zu den Favoriten zählte. Das Südstaaten-Drama, das sich unter anderem mit Rassismus und Polizeigewalt auseinandersetzt, erhielt sieben Nominierungen in allen wichtigen Kategorien außer "Beste Regie" und sammelte letztlich zwei Oscars. Dafür räumte "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" in den Darstellerkategorien so richtig ab. Gleich drei Schauspieler waren nominiert. Frances McDormand, gewann aufgrund ihrer brillianten Darstellung der trauernden Mutter Mildred Haynes "Beste Hauptdarstellerin". Außerdem war bei gleich zwei Nominierten als "Bester Nebendarsteller" Sam Rockwell siegreich, der im Film den rassistischen Officer Dixon verkörpert. © 2017 Fox Searchlight Pictures

Die zweitmeisten Nominierungen, eine mehr noch als "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", erhielt "Dunkirk". Wer hätte es gedacht: Regie-Legende Nolan ("The Dark Knight") wurde im Zuge von "Dunkirk" tatsächlich das allererste Mal mit einer Nominierung für "Beste Regie" bedacht, wo allerdings Guillermo del Toro die Nase vorne hatte. "Dunkirk" blieben technische Kategorien, nämlich "Bester Schnitt", "Bester Tonschnitt" und "Bester Ton" und damit immerhin drei Oscars. Kameramann Hoyte Van Hoytema gehörte außerdem zu den Favoriten für "Beste Kamera", diese Kategorie ging aber an...
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Die zweitmeisten Nominierungen, eine mehr noch als "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", erhielt "Dunkirk". Wer hätte es gedacht: Regie-Legende Nolan ("The Dark Knight") wurde im Zuge von "Dunkirk" tatsächlich das allererste Mal mit einer Nominierung für "Beste Regie" bedacht, wo allerdings Guillermo del Toro die Nase vorne hatte. "Dunkirk" blieben technische Kategorien, nämlich "Bester Schnitt", "Bester Tonschnitt" und "Bester Ton" und damit immerhin drei Oscars. Kameramann Hoyte Van Hoytema gehörte außerdem zu den Favoriten für "Beste Kamera", diese Kategorie ging aber an... © Warner Bros.

..."Blade Runner 2049". Der Science-Fiction-Film erlitt ein ähnliches Schicksal wie "Dunkirk". Von Fans geliebt, erhielt die Fortsetzung des Kultfilms "Blade Runner" von Ridley Scott durch die für Nominierungen und Auszeichnungen zuständige Academy nicht die Aufmerksamkeit, die sie vielleicht verdient hätte. Dennoch durfte sich der fünf Mal nominierte Film von Regie-Durchstarter Denís Villeneuve über zwei Auszeichnungen freuen. Neben dem Oscar für "Beste Kamera", die für den bereits 14 Mal nominierten Kameramann Roger Deakins mehr als überfällig war, lag "Blade Runner 2049" auch bei "Beste visuelle Effekte" ganz vorne.
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..."Blade Runner 2049". Der Science-Fiction-Film erlitt ein ähnliches Schicksal wie "Dunkirk". Von Fans geliebt, erhielt die Fortsetzung des Kultfilms "Blade Runner" von Ridley Scott durch die für Nominierungen und Auszeichnungen zuständige Academy nicht die Aufmerksamkeit, die sie vielleicht verdient hätte. Dennoch durfte sich der fünf Mal nominierte Film von Regie-Durchstarter Denís Villeneuve über zwei Auszeichnungen freuen. Neben dem Oscar für "Beste Kamera", die für den bereits 14 Mal nominierten Kameramann Roger Deakins mehr als überfällig war, lag "Blade Runner 2049" auch bei "Beste visuelle Effekte" ganz vorne. © Sony Pictures

Zwar schaffte es "Die dunkelste Stunde" bei Weitem nicht unter die qualitativ hochwertigsten Filme des Jahres, zwei Oscars aus insgesamt sechs Nominierungen waren für den Joe Wright-Film jedoch schon vorbestimmt. Einen Oscar holte Gary Oldman, der in "Die dunkelste Stunde" Winston Churchill verkörperte. Der Goldjunge veredelt Oldmans ohnehin großartige Karriere. Dass er sich nicht ins Zeug legte für die Rolle, konnte keiner behaupten: In einem Interview in der "Graham Norton Show" erzählte Oldman, er habe am Set des Biopics Zigarren im Wert von 30.000 Pfund geraucht, etwa 12 am Tag, wodurch er sich eine Nikotin-Vergiftung zuzog. Den anderen Oscar kriegte der Historienfilm in einer weitaus weniger wichtigen Kategorie, deren Nominierte in den vergangenen Jahren fast schon in die Beliebigkeit rutschten. Aber ein Oscar ist ein Oscar, auch in der Kategorie "Bestes Make-up und beste Frisuren", wo jährlich nur drei Filme ins Rennen geschickt werden. Die Maskenbildner leisteten bei der Verwandlung Oldmans in den ehemaligen englischen Premier-Minister jedenfalls ganze Arbeit.
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Zwar schaffte es "Die dunkelste Stunde" bei Weitem nicht unter die qualitativ hochwertigsten Filme des Jahres, zwei Oscars aus insgesamt sechs Nominierungen waren für den Joe Wright-Film jedoch schon vorbestimmt. Einen Oscar holte Gary Oldman, der in "Die dunkelste Stunde" Winston Churchill verkörperte. Der Goldjunge veredelt Oldmans ohnehin großartige Karriere. Dass er sich nicht ins Zeug legte für die Rolle, konnte keiner behaupten: In einem Interview in der "Graham Norton Show" erzählte Oldman, er habe am Set des Biopics Zigarren im Wert von 30.000 Pfund geraucht, etwa 12 am Tag, wodurch er sich eine Nikotin-Vergiftung zuzog. Den anderen Oscar kriegte der Historienfilm in einer weitaus weniger wichtigen Kategorie, deren Nominierte in den vergangenen Jahren fast schon in die Beliebigkeit rutschten. Aber ein Oscar ist ein Oscar, auch in der Kategorie "Bestes Make-up und beste Frisuren", wo jährlich nur drei Filme ins Rennen geschickt werden. Die Maskenbildner leisteten bei der Verwandlung Oldmans in den ehemaligen englischen Premier-Minister jedenfalls ganze Arbeit. © Universal Pictures

Über einen Darstellerpreis durfte sich  auch "I, Tonya" freuen, ebenfalls ein Biopic. Der Film über die skandalumwitterte Eiskunstläuferin Tonya Harding läuft erst am 22. März in deutschen Kinos an, Kritiker in den USA schwärmten jedoch nicht nur vom Gesamtwerk, sondern insbesondere von den Darstellerleistungen. In der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" musste sich Margot Robbie als Titelfigur zwar geschlagen geben, ihre Kollegin Allison Janney, die Hardings Mutter spielt, erhielt jedoch den Preis für die "Beste Nebendarstellerin".
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Über einen Darstellerpreis durfte sich auch "I, Tonya" freuen, ebenfalls ein Biopic. Der Film über die skandalumwitterte Eiskunstläuferin Tonya Harding läuft erst am 22. März in deutschen Kinos an, Kritiker in den USA schwärmten jedoch nicht nur vom Gesamtwerk, sondern insbesondere von den Darstellerleistungen. In der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" musste sich Margot Robbie als Titelfigur zwar geschlagen geben, ihre Kollegin Allison Janney, die Hardings Mutter spielt, erhielt jedoch den Preis für die "Beste Nebendarstellerin". © DCM

Vier Nominierungen, damit eine mehr als "I, Tonya", erhielt "Call Me By Your Name". Das Liebesdrama, das am 1. März endlich auch in deutschen Kinos startete, wurde von vielen Cineasten mit Lobeshymnen überschüttet. Die Liebesgeschichte zwischen dem 17-jährigen Italiener Elio und dem 26-jährigen US-Studenten Oliver durfte sich aber auch nicht über mehr als eine Auszeichnung freuen. Der toll aufspielende Elio-Darsteller Timothée Chalamet wäre in einem anderen Jahr vielleicht als "Bester Hauptdarsteller" prämiert worden  – mit 22 Jahren hätte er der bislang jüngste Sieger in dieser Kategorie werden können. Da aber Gary Oldman die Trophäe in dieser Kategorie nicht zu nehmen war, blieb der Romanverfilmung nur noch die Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch", in der "Call Me By Your Name" Erfolg hatte.
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Vier Nominierungen, damit eine mehr als "I, Tonya", erhielt "Call Me By Your Name". Das Liebesdrama, das am 1. März endlich auch in deutschen Kinos startete, wurde von vielen Cineasten mit Lobeshymnen überschüttet. Die Liebesgeschichte zwischen dem 17-jährigen Italiener Elio und dem 26-jährigen US-Studenten Oliver durfte sich aber auch nicht über mehr als eine Auszeichnung freuen. Der toll aufspielende Elio-Darsteller Timothée Chalamet wäre in einem anderen Jahr vielleicht als "Bester Hauptdarsteller" prämiert worden – mit 22 Jahren hätte er der bislang jüngste Sieger in dieser Kategorie werden können. Da aber Gary Oldman die Trophäe in dieser Kategorie nicht zu nehmen war, blieb der Romanverfilmung nur noch die Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch", in der "Call Me By Your Name" Erfolg hatte. © Sony Pictures

Nicht ganz so dicht wie sonst war das Rennen in der Kategorie "Bester Animationsfilm", wo die Qualität sonst Jahr für Jahr zu steigen scheint. Dort nominierte die Academy diesmal beispielsweise den sehr kommerziellen "The Boss Baby", obwohl der bei Kritikern nicht besonders gut ankam. Wesentlich bessere Bewertungen erhielt der umso künstlerischere "Loving Vincent", ein als Kriminalerzählung angelegter Animationsfilm zu den Todesumständen Vincent Van Goghs. Letzterer landete in der Stimmauszählung allerdings hinter "Coco – Lebendiger als das Leben". Wieder gelang es Pixar mit "Coco" einen Animationsfilm zu schaffen, der sowohl als familienfreundlicher Kassenschlager taugt als auch zum Nachdenken anregender Film für Erwachsene. Der nächste Sieg für Pixar.
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Nicht ganz so dicht wie sonst war das Rennen in der Kategorie "Bester Animationsfilm", wo die Qualität sonst Jahr für Jahr zu steigen scheint. Dort nominierte die Academy diesmal beispielsweise den sehr kommerziellen "The Boss Baby", obwohl der bei Kritikern nicht besonders gut ankam. Wesentlich bessere Bewertungen erhielt der umso künstlerischere "Loving Vincent", ein als Kriminalerzählung angelegter Animationsfilm zu den Todesumständen Vincent Van Goghs. Letzterer landete in der Stimmauszählung allerdings hinter "Coco – Lebendiger als das Leben". Wieder gelang es Pixar mit "Coco" einen Animationsfilm zu schaffen, der sowohl als familienfreundlicher Kassenschlager taugt als auch zum Nachdenken anregender Film für Erwachsene. Der nächste Sieg für Pixar. © Disney/Pixar

Der eine Oscar, den "Der seidene Faden" seit Sonntagnacht sein Eigen nennen darf, bedarf wenig Erklärung. Der Film von Paul Thomas Anderson, der immerhin sechs Nominierungen sammelte, darunter für "Bester Film" oder "Bester Hauptdarsteller", spielt in den 1950er Jahren und handelt vom Modezar Reynolds Woodcock. Folgerichtig also, dass der Film mit Daniel Day-Lewis, der für die Hauptrolle sogar das Schneidern lernte, den Goldjungen für "Bestes Kostüm" gewann.
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Der eine Oscar, den "Der seidene Faden" seit Sonntagnacht sein Eigen nennen darf, bedarf wenig Erklärung. Der Film von Paul Thomas Anderson, der immerhin sechs Nominierungen sammelte, darunter für "Bester Film" oder "Bester Hauptdarsteller", spielt in den 1950er Jahren und handelt vom Modezar Reynolds Woodcock. Folgerichtig also, dass der Film mit Daniel Day-Lewis, der für die Hauptrolle sogar das Schneidern lernte, den Goldjungen für "Bestes Kostüm" gewann. © Universal Pictures

Während im Falle einiger Filme mindestens ein Oscar sicher schien, stellte "Get Out" eine absolute Wildcard dar. Als Horrorfilm mutete das von Jordan Peele inszenierte und geschriebene Werk ohnehin etwas sonderbar in der Gesellschaft seiner Konkurrenz an. Doch damit nicht genug: "Get Out" kennzeichnete das Erstlingswerk Peeles, der damit in einen erlauchten Kreis weniger Kreativer vorstieß, die für ihr Debüt gleichzeitig in den Kategorien "Beste Regie" und "Bestes Originaldrehbuch" Nominierungen sammelten. Ohnehin befand sich "Get Out" bei "nur" vier Nominierungen immerhin unter den Anwärtern in sehr wichtigen Kategorien, darunter auch "Bester Hauptdarsteller" und "Bester Film". In der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“, wo die Academy gerne junge Autorentalente solchen Schreibern vorzieht, die mit ihren Filmen dafür in größeren Kategorien gewinnen, war „Get Out“ schließlich erfolgreich. Ein großartiger Überraschungserfolg für Peele, der davor bloß für eine Sketch-Comedy schrieb.
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Während im Falle einiger Filme mindestens ein Oscar sicher schien, stellte "Get Out" eine absolute Wildcard dar. Als Horrorfilm mutete das von Jordan Peele inszenierte und geschriebene Werk ohnehin etwas sonderbar in der Gesellschaft seiner Konkurrenz an. Doch damit nicht genug: "Get Out" kennzeichnete das Erstlingswerk Peeles, der damit in einen erlauchten Kreis weniger Kreativer vorstieß, die für ihr Debüt gleichzeitig in den Kategorien "Beste Regie" und "Bestes Originaldrehbuch" Nominierungen sammelten. Ohnehin befand sich "Get Out" bei "nur" vier Nominierungen immerhin unter den Anwärtern in sehr wichtigen Kategorien, darunter auch "Bester Hauptdarsteller" und "Bester Film". In der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“, wo die Academy gerne junge Autorentalente solchen Schreibern vorzieht, die mit ihren Filmen dafür in größeren Kategorien gewinnen, war „Get Out“ schließlich erfolgreich. Ein großartiger Überraschungserfolg für Peele, der davor bloß für eine Sketch-Comedy schrieb. © Universal Pictures

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