Angriffslust statt Nervenflattern: Club will Big Point landen

23.4.2018, 15:01 Uhr
Angriffslust statt Nervenflattern: Club will Big Point landen

© Foto: Sportfoto Zink

"Ich hoffe, dass die Mannschaft ein Ebenbild von mir ist – und wenn das so ist, wird keiner flattern", tönte der Trainer des 1. FC Nürnberg vor dem heutigen Zweitliga-Spitzenspiel bei Holstein Kiel (20.30 Uhr im Live-Ticker auf nordbayern.de) und kündigte ein "selbstbewusstes Auftreten" an.

Allerdings dürfte auch dem Tabellendritten der überraschend klare 4:0-
Coup in Dresden noch einmal gehörig Auftrieb gegeben haben, die Partie gegen den Club erklärte man auf der Vereinshomepage kurzerhand zum "bisherigen Saisonhöhepunkt". Dass der kesse Aufsteiger mit einem Heimsieg Nürnberg überholen könnte, ist für Trainer Markus Anfang aber allenfalls ein Nebenaspekt: "Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern wollen unser Spiel durchziehen", betonte der Erfolgscoach, der in der nächsten Saison den 1. FC Köln übernehmen wird, zuvor aber den Norddeutschen noch den Traum vom Durchmarsch erfüllen möchte.

Gastspielpremiere im Holstein-Stadion

Auch Köllner wehrt sich dagegen, Nürnbergs Gastspielpremiere im ausverkauften Holstein-Stadion zu einer Art Finale hochzujazzen: "Ich habe gefühlt 28 Mal in dieser Saison schon gehört, dass dieses Spiel jetzt richtungweisend sein soll", wiegelt der 48-Jährige ab. Unabhängig vom Ausgang sei die Saison nach dieser Partie "weder gelaufen noch kaputt". Das stimmt natürlich, weil der Club auch bei einer Niederlage keineswegs aus dem Rennen wäre. Ein Zurückfallen auf den Relegationsrang so kurz vor der Zielgeraden würde den Stressfaktor aber doch spürbar erhöhen, zumal sich gestern auch Spitzenreiter Düsseldorf mit einem 3:0-Heimsieg gegen Ingolstadt eindrucksvoll aus der Krise geschossen hat und nun wieder klar auf Bundesliga-Kurs liegt.

Auch wenn der Club mit einem Remis und der damit verbundenen Wahrung seines Zwei-Punkte-Polsters wohl besser leben könnte als der Verfolger, will Köllner beim direkten Duell der beiden torhungrigsten Teams der Liga – Kiel jubelte bislang 58 mal, Nürnberg 52 Mal – von Beginn an offensiv zu Werke gehen. "Wir werden nicht nachlassen und auf Tore aus sein. Das ist die ganze Saison unser Erfolgsmerkmal, daran werden wir nichts ändern", versprach Köllner.

Denkbar, dass Adam Zrelak nach seinem Tordebüt als Joker in Ingolstadt (1:1) diesmal den zuletzt indisponierten Marvin Stefaniak verdrängt. Bei der Besetzung des vakanten Postens von Tim Leibold (Gelb-Sperre) dürfte Routinier Laszlo Sepsi den Vorzug vor der Bremer Leihgabe Ulisses Garcia erhalten. "Ich weiß, dass ich mich auf Laszlo hundertprozentig verlassen kann", sagte Köllner über den rumänischen Edelreservisten, der seine Verlässlichkeit in dieser Saison bis dato allerdings nur eine Viertelstunde lang beim 3:2-Sieg in Braunschweig beweisen durfte. Noch offen ist der Einsatz von Innenverteidiger Ewerton (Wadenprobleme), bei einem Ausfall des Brasilianers gilt Lukas Mühl als erster Anwärter.

50 Kommentare