Club-Routiniers im Kampf um die Binde

24.7.2014, 05:57 Uhr
Die beiden Mannschaftsräte Schäfer und Pinola sowie Rückkehrer Jan Polak sind Anwärter auf den Posten des Kapitäns.

© Sportfoto Zink / DaMa Die beiden Mannschaftsräte Schäfer und Pinola sowie Rückkehrer Jan Polak sind Anwärter auf den Posten des Kapitäns.

Würde lediglich das Testspiel gegen den FC Ingolstadt vom Dienstagabend in die Wertung eingehen, müsste eigentlich Patrick Rakovsky künftig die Nummer eins sein beim 1. FC Nürnberg. Der junge Schlussmann parierte nur in den ersten fünf Minuten gleich drei Schüsse aus kurzer Entfernung, darunter einen Elfmeter. Sein großer Konkurrent Raphael Schäfer hingegen sah in der zweiten Halbzeit bei einem von Roger direkt verwandelten Freistoß schlecht aus. Der Ball flog ins von Schäfer bewachte Eck.

Ansonsten deutet eigentlich nicht viel auf eine bevorstehende Wachablösung hin. Schäfer hat mehr Erfahrung, war in der Abstiegssaison Nürnbergs bester und vor allem konstantester Spieler und kann seine zehn Vorderleute auch von ganz hinten führen. In der Hierarchie des neuen Clubs steht Schäfer erwartungsgemäß ganz oben; bereits am Dienstag hatten ihn die Kollegen in den Mannschaftsrat für die neue Runde gewählt - ebenso Jan Polak, Javier Pinola, Timo Gebhart und Dave Bulthuis.

Vier neue im Mannschaftsrat

„Das ist eine sehr ausgewogene Wahl, die Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern stimmt“, kommentiert Ismaël auf fcn.de die Zusammensetzung. An den darin vertretenen Namen lässt sich vor allem der Umbruch verfolgen: Vier der fünf sind neu dabei, einzig Schäfer ist seit Jahren unantastbar. Die anderen Teamvertreter aus der Saison 2012/2013 sind längst über alle Berge (Per Nilsson, Timothy Chandler, Mike Frantz) oder seit 1. Juli vertragslos (Hanno Balitsch).

Einer aus dem neuen Gremium wird, davon ist auszugehen, auch neuer Kapitän. Als Top-Favoriten gelten die Routiniers Schäfer (35) und Polak (33), Pinola (31) ließ in den vergangenen Jahren gerne anderen den Vortritt; Ende der Woche möchte Trainer Valerien Ismaël entscheiden, wer in der nächsten Saison, wie es so schön heißt, sein verlängerter Arm auf dem Platz sein wird. Und die Nummer eins. „Das“, sagte Ismael nach dem 1:2 gegen Ingolstadt, „geben wir vor dem Spiel gegen Mallorca bekannt.“ Der spanische Zweitligst von der Urlaubsinsel gastiert am Sonntag um 15.30 Uhr im Frankenstadion; der letzte Test vor dem Saisonauftakt eine Woche später an gleicher Stelle gegen Aue ist der Höhepunkt des Sommerfests.

Am Dienstagabend bekam der ganze Club bereits einen Vorgeschmack auf die nächsten Monate. „Wenn jemand die zweite Liga unterschätzt haben sollte“, sagte Ismael nach dem sehr verdienten 1:2 gegen Ingolstadt, „dann hat er heute verstanden, was die zweite Liga bedeutet.“ Dass man als 1. FC Nürnberg wenig gewinnen, aber viel verlieren kann.

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