Die FCN-Schüler: Bemüht und doch erfolglos

8.11.2014, 12:48 Uhr
Viel investiert und doch verloren: Niclas Füllkrug (Mitte) und seine Kollegen standen in Sandhausen am Ende mit leeren Händen da.

© Sportfoto Zink / WoZi Viel investiert und doch verloren: Niclas Füllkrug (Mitte) und seine Kollegen standen in Sandhausen am Ende mit leeren Händen da.

Es soll momentan einfach nicht sein beim Club. Trotz starker Anfangsphase und der 1:0-Führung gegen Sandhausen stand der FCN am Ende wieder einmal mit leeren Händen da. Dabei hätte der 1. FC Nürnberg die Partie bereits in den ersten 25 Minuten so gut wie entscheiden können. Jedoch ließen Füllkrug und Co. zu viele Chancen liegen und musste laut ungeschriebenem Fußballgesetz für diese Nachlässigkeit bestraft werden. Zu groß war die Unkonzentriertheit in der Defensive. Momentan gelingt es dem jungen Team des Altmeisters nicht, hinten über 90 Minuten hinweg kompakt zu stehen. Viel zu naiv agierte die Verteidigung. So machte der Bundesligaabsteiger einen zunächst harmlosen Gegner stark und verlor die eigene spielerische Linie.

Die Nürnberger Standards, in der Regel getreten von der portugiesischen Leihgabe Daniel Candeias, waren wieder einmal schlichtweg zu schlecht. Der ruhende Ball ist für den Club meist mehr Gefahr denn Segen. Häufig verlor die Mannschaft leichtfertig das Leder und leitete so Sandhausener Gegenangriffe ein. Sowieso war das Mittelfeld oft viel zu leicht zu überwinden. Im Zentrum mangelte es an Kompaktheit.

Zugute halten muss man dem Team, dass die Einstellung stimmte. Der wieder ins Team gerückte Jan Polak zeigte sich kämpferisch stark und bereitete den Führungstreffer vor. Allerdings strahlte der Tscheche im Verlauf des Spiels zu wenig Ruhe und Abgeklärtheit aus. Eine Qualität, die in einer so jungen Mannschaft wichtig gewesen wäre. Bis zum 1:2 machte auch FCN-Dino Javier Pinola seine Aufgabe ordentlich, setzte immer wieder Akzente nach vorne und rannte, als würde es um sein Leben gehen. Doch das zählt nur wenig, wenn man letzten Endes in der entscheidenden Situation so dilettantisch verteidigt, dass man ein Spiel verliert. Auch Torhüter Patrick Rakovsky sah beim Gegentreffer nicht sonderlich gut aus.

Freilich ist es ein positives Zeichen, wenn eine Mannschaft sich zu zehnt noch einmal aufbäumt und auf die drei Punkte drängt, auch die Einwechslung von Maximillian Dittgen brachte noch einmal Schwung. Doch wie bereits in der jüngsten Vergangenheit fehlte den Männern von Valerien Ismael in letzter Konsequenz die zündende Idee, um doch noch ein Tor zu erzielen. Flanken wurden in den Strafraum geschlagen, wo sich kein einziger Clubspieler befand, es sah nach Verzweiflung aus. "Ein Umbruch braucht Zeit", sagte Nürnbergs Trainer nach der Partie. Ob er die hat, das ist stark zu bezweifeln.

 

24 Kommentare