Ernüchterung beim Club: Kommen jetzt Zweifel auf?

1.5.2016, 06:00 Uhr
Ist nach dem Spiel bedient: Tim Leibold.

© Sportfoto Zink / DaMa Ist nach dem Spiel bedient: Tim Leibold.

Der 1. FC Nürnberg hat die große Chance vertan, dem direkten Aufstieg etwas näher zu rücken. Nach dem 1:3 (0:1) bei Eintracht Braunschweig herrscht Ernüchterung. Dass der FCN in den beiden verbleibenden Spielen gegen den FC St. Pauli und den SC Paderborn noch die nunmehr fünf Punkte Rückstand auf das ebenfalls schwächelnde RB Leipzig wettmacht, scheint utopisch.

Vor allem in der Abwehr offenbarte der Club, wie schon in den letzten drei Partien, eklatante Schwächen. Das weiß auch Trainer René Weiler. "Wir haben heute schlecht verteidigt", befand der Schweizer. "Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen." Zwei Wochen bleiben ihm noch, um an seiner Mannschaft zu feilen. Welcher Gegner dann in der Relegation wartet, ist noch offen.

"Wir müssen jetzt nach vorne schauen", sagte Nürnbergs Kapitän Miso Brecko. Immerhin: Ein Argument, warum es mit dem Aufstieg klappen könnte, ist Guido Burgstaller. Wie auch sein Sturmpartner Niclas Füllkrug lief der Österreicher in Braunschweig einigermaßen zu Normalform auf. Nach Zuspiel von Kevin Möhwald drehte sich Burgstaller um die eigene Achse und verkürzte sehenswert auf 1:3 (78.). Und dann wäre da ja noch Spaßvogel Dave Bulthuis, der momentan noch seine Sperre absitzt, aber rechtzeitig zur Relegation für bessere Stimmung im Team sorgen könnte.

Dessen Vertreter Even Hovland präsentierte sich schwach. Er lief vor dem 0:1 durch Salim Khelifi (43.) einfach ins Leere, wodurch Gerrit Holtmann ungestört flanken konnte. Er war nicht der einzige Ausfall. Vor dem 0:2 in der 59. Minute ließ Keeper Patrick Rakovsky den Ball nach vorne abprallen - direkt vor die Füße von Braunschweigs Ken Reichel, der nur noch einschieben brauchte. Laut Statistik spielte Rakovsky am Samstagnachmittag übrigens zehn Fehlpässe, ein mieser Wert für einen Torhüter.

Seit Raphael Schäfer verletzt ist, so scheint es, fehlt hinten beim Club die Ordnung. Nur, weil es zuletzt nach vorne noch einigermaßen geschmiert lief, hat sich das nicht früher ausgewirkt. Bitter wurde es beim 0:3 in der 66. Spielminute, als Orhan Ademi Georg Margreitter austanzte und Maximilian Sauer den Treffer auflegte. Auflösungserscheinungen beim FCN? "Wir müssen", sagte Burgstaller, "schnell wieder kompakter stehen, sonst wird das nichts mit der Bundesliga."

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