FC São Paulo sichert sich Breno

MÜNCHEN - Hoffnung für Breno: Sein ehemaliger Heimatverein FC São Paulo hat den brasilianischen Innenverteidiger unter Vertrag genommen – obwohl er wegen Brandstiftung im Gefängnis sitzt.

 

Der FC São Paulo habe in dieser schwierigen Situation mehrmals öffentlich seine Solidarität mit Breno Vinícius Rodrigues Borges bekannt, meldet der Verein auf seiner Internetseite.

Nun habe der Klub unter Berücksichtigung der aktuellen Lage eine Möglichkeit gesucht, wie er den Spieler und seine Familie am effizientesten untertstützen könne, heißt es dort weiter. Deswegen habe der FC São Paulo einen Vertrag über drei Saisons mit dem Verteidiger geschlossen, um ihm „Sicherheit, Stabilität und vor allem eine Perspektive zu bieten.“

Breno ist bereits von Oktober 2012 bis zum Oktober 2015 als Spieler des FC São Paulo beim brasilianischen Fußballbund registriert. Sobald er die Möglichkeit hat, nach Brasilien zurückzukehren, soll er am regulären Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen.

Der 1. FC Nürnberg hatte dem Spieler vor wenigen Wochen eine ähnliche Option in Aussicht gestellt: Bekäme der in München inhaftierte Spieler eine Hafterleichterung, könnte er in Nürnberg trainieren, gaben Club-Coach Dieter Hecking und Sportvorstand Martin Bader  damals unisono zu Protokoll.

Breno sitzt seit September 2011 in Haft, weil er im September desselben Jahres sein Haus in München angezündet hat. Der Brasilianer wurde zu drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Verteidigung hat gegen dessen fortdauernde Untersuchungshaft Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Da bei dem Innenverteidiger keine Fluchtgefahr bestehe, gebe es auch keine Rechtfertigung für die Untersuchungshaft, begründete der Münchner Anwalt Steffen Ufer den Schritt.

„Wir hoffen auf eine baldige positive Entscheidung, da die Münchner Gerichte Breno entgegen der allgemein üblichen Rechtspraxis eingesperrt haben“, erklärte Ufer im „Münchner Merkur“ (Samstag). Ein Gerichtssprecher bestätigte am Freitag den Eingang der Beschwerde. Der frühere Profi des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München war im vergangenen Sommer wegen schwerer Brandstiftung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Dagegen hatte die Verteidigung Revision eingelegt. Nach Ansicht Ufers ist mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshof dazu voraussichtlich erst im Februar oder März zu rechnen.

2010 hatte Breno leihweise für ein halbes Jahr beim 1. FCN gespielt, bis er sich eine schwere Knieverletzung zuzog, mit deren Folgen er bis heute kämpft. Bei den Nürnberger Fans und Kollegen war der Verteidiger sehr beliebt. Mit dem Vertrag mit dem FC São Paulo dürften die Chancen jedoch gegen Null gehen, dass Breno nach seiner Haft nach Nürnberg zurückkehrt. Die Zeichen stehen auf Heimat: beim FC São Paulo hat der Brasilianer schon sieben Jahre gespielt, bevor er 2007 nach München wechselte.

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1. FC Nürnberg

13.10.2006, 09:03 Uhr

Breno beim FCN: Glück, Schmerz und ein guter Freund