Gebhart: Spielgestalter mit Stotterstart

4.9.2012, 20:42 Uhr
Gebhart: Spielgestalter mit Stotterstart

© Sportfoto Zink

Die Unzufriedenheit über sein Reservisten-Dasein trägt Gebhart aber nicht zur Schau, was wiederum Trainer Dieter Hecking erfreut zur Kenntnis nimmt und ihm eine „professionelle Einstellung“ attestiert.

Ein bisschen was an Spritzigkeit fehle Gebhart, der bislang nur einen misslungen Auftritt im DFB-Pokal sowie zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga verbuchen konnte, nach eigener Aussage noch. Die Länderspielpause kommt für den rund eine Million Euro teuren Neuzugang vom VfB Stuttgart deshalb genau zur richtigen Zeit: „Jetzt habe ich noch einmal zwei Wochen, um daran zu arbeiten“, sagt der 23-Jährige.

Als Opfer der „Havarie von Havelse“, als der Club vor rund drei Wochen in der ersten Pokal-Runde kläglich am Viertligisten scheiterte, fühlt er sich nicht, obwohl ihm seitdem der Japaner Hiroshi Kiyotake den Rang hinter den Spitzen abgelaufen hat. „Der Trainer hat danach die richtigen Maßnahmen getroffen, und wir haben vier Punkte gegen zwei super Gegner geholt“, sagt Gebhart.

Kiyotake setzt Heckings Vorstellungen besser um

Hecking betraute Kiyotake mit der Rolle des Spielgestalters. Und der interpretierte die Aufgabe ganz nach dem Geschmack des Trainers. Kiyotake zeigte jenes Tempo im Umkehrspiel, das Gebhart in seinen Aktionen mitunter noch fehlt. Der gebürtige Memminger verzettelt sich noch zu oft in seinen Dribblings, statt seine besser postierten Mitspieler mit einem schnellen Zuspiel zu bedienen. „Es geht mir darum, dass das Spiel auf dieser Position schnell gemacht werden muss.

Und das hat Hiroshi schon mehr verinnerlicht als Timo“, sagt Hecking, der seine Vorstellung Gebhart unter vier Augen dargelegt hat. „Er hat mir gesagt, was ich besser machen muss. Das versuche ich jetzt umzusetzen“, sagt Gebhart.

Doch allzu weit ist er von seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga gar nicht entfernt. Weil Mike Frantz in der Partie gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund erkrankt fehlte, dachte Hecking bereits darüber nach, Kiyotake auf die rechte Seite zu beordern und Gebhart hinter den Spitzen spielen zu lassen. „Ich habe mich dann aber doch für Robert Mak entschieden, weil er mit seinem Tempo Marcel Schmelzer in der Defensive binden sollte“, sagt Hecking.

Vier von sechs möglichen Punkten sind für Gebhart zumindest ein kleines Trostpflaster. „Es zählt nicht, wie viel ich gespielt habe, sondern dass wir die Punkte haben“, gibt er sich als Teamplayer. Die Überzeugung, dass seine Zeit noch kommen wird, hat er nicht verloren: „Eine Saison ist lang. Ich werde meine Qualitäten schon noch miteinbringen.“

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