Karlsruhe-Chaos: Am Dienstag kriegt der Club die Quittung

17.3.2017, 18:08 Uhr
Das wird teuer: Nürnberger Ultras sorgten im Vorjahr in Karlsruhe um ein Haar für einen Spielabbruch.

© Sportfoto Zink / DaMa Das wird teuer: Nürnberger Ultras sorgten im Vorjahr in Karlsruhe um ein Haar für einen Spielabbruch.

Ab 11.30 Uhr steht im Hermann-Neuberger-Haus “mündlich die Sportstrafsache gegen den Zweitbundesligisten 1. FC Nürnberg“ auf dem Plan, heißt es in einer Ankündigung des DFB. “Geleitet wird die Verhandlung von Hans E. Lorenz, dem Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts“, kann man an gleicher Stelle weiterlesen. Und irgendwie klingt das für den strafengeschädigten FCN doch recht beunruhigend.

Im Geschäftsjahr 2015/16 hatte der klamme Club – wie Finanzvorstand Michael Meeske noch kurz vor dem Eklat in Karlsruhe auf der Mitgliedersammlung berichtet hatte - einen insgesamt “sechstelligen Betrag“ an den nationalen Fußballverband abdrücken müssen. Auch Teilausschlüsse seiner Zuschauer hatte der FCN zu tragen. Nun wird es die nächste Strafe geben – und die wird saftig sein.

"So kann man das auch kaputt machen, was sich die Mannschaft erspielt", hatte Karlsruhes Stadionsprecher damals im Wildpark ins Mikrofon gerufen. Die zum Teil vermummten Gästefans hörten ihn nicht. Und es blieb nicht beim Einsatz von rauchender, brennender und knallender Pyro, die zum Teil auch im Stehplatzbereich der Hausherren landete. Provokativ präsentierten die FCN-Chaoten geraubte Fahnen von Karlsruher Ultra-Gruppierungen. Und die KSC-Fans? Die ließen sich provozieren und stürmten auf die Tartanbahn, sodass Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie in der 79. Minute für rund sechs Minuten unterbrechen musste. Auch Polizei und Sicherheitsdienst hatten alle Hände voll zu tun. Am Ende gewann der FCN, als weitergespielt werden konnte, im Wildpark 3:0 – und war dennoch richtig stinkig auf die eigenen Fans.

Diese hatten sich nämlich auch schon Ende August beim Pokalspiel in Köln danebenbenommen. Vor dem zittrigen 6:5-Erfolg des FCN, welchen die damals noch von Alois Schwartz trainierten Nürnberger gegen den Viertligisten Viktoria Köln im Elfmeterschießen verbuchen konnten, waren sich einige Club-Fans aufgrund des Anbringens eines Banners an einem Fluchttor mit den Ordnern in die Haare gekommen. Da dabei, wie der DFB schreibt, "eine Sicherheitsaufsicht beleidigt wurde", wird auch dieses Fehlverhalten am Dienstag verhandelt - vor dem Sportgericht.

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