Kleeblatt löst Pflichtaufgabe im DFB-Pokal

16.8.2014, 17:51 Uhr
Kleeblatt löst Pflichtaufgabe im DFB-Pokal

© Sportfoto Zink

Im Vergleich zum historischen Derby-Sieg ging die Spielvereinigung personell völlig durchgemischt die Aufgabe beim Sechstligisten an. Kacper Przybylko und Goran Sukalo fehlten wegen Magen-Darm-Problemen, Zsolt Korcsmar plagt sich mit Muskelproblemen. Etablierte Kräfte wie Wolfgang Hesl oder Stephan Schröck nahmen trotz bester Gesundheit auf der Reservebank Platz. Dafür bekamen Spieler aus der zweiten Reihe wie Ognjen Mudrinski, Ersatzkeeper Tom Mickel und Malcolm Cacutalua eine Chance. Baba-Ersatz Guilherme stand dagegen nicht im Kader.

Waldkirch schickte eine Fünferkette ins Rennen. Von Beginn an zeichnete sich das erwartete Bild: Fürth hatte massig Ballbesitz, der SV lief die Lücken mit viel Fleiß zu ohne zunächst nach vorne große Ambitionen zu entwickeln. Immerhin sendete der Underdog in der 6. Minute ein kleines Lebenszeichen: Joel Schützler hielt aus rund 30 Metern per Freistoß direkt drauf, doch sein Flachschuss kullerte harmlos am Fürther Kasten vorbei. Überlegen blieb freilich das Kleeblatt. In der 12. Minute bugsierte Mudrinski das Leder nach einem Eckstoß mit der Schulter knapp über die Waldkircher Latte. Das Publikum im Bahlinger Kaiserstuhlstadion skandierte frech: „Und ihr wollt 2. Liga sein“.

Die Gesänge schienen die badischen Feierabendkicker zu beflügeln, immer wieder legte der SV den Vorwärtsgang ein, konkrete Chancen blieben jedoch aus. Bemerkenswerter: Auch der Zweitligist schaffte es so gut wie nie in den Sechzehner des Gegners. Allenfalls bei Ecken bewies Fürth seine Lufthoheit, ebenfalls ohne signifikanten Ertrag.

Torlos ging es in die Pause, für Waldkirch ein mehr als respektabler Teilerfolg. Gut geordnet, körperlich robust kauften sie dem ideenlosen Kleeblatt den Schneid ab. In Anbetracht von vier Klassen Unterschied waren die wenigen Chancen der Spielvereinigung eine dürftige Bilanz. Dementsprechend stapfte Trainer Frank Kramer mit ernster, verkniffener Miene in Richtung Kabine.

Fürth versuchte nach der Pause mit Stephan Schröck anstatt Tom Weilandt mehr Schwung in seine Aktionen zu bekommen. Und tatsächlich dauerte es nur wenige Sekunden bis der Fanliebling den Bann brach. Mit sehenswertem Hackenpass bediente der Eingewechselte am Strafraum Robert Zulj, dieser legte anschließend per Querpass zurück auf Schröck, der die Kugel abgezockt im linken Eck versenkte.

Zwar suchte Waldkirch nach dem Gegentreffer noch einmal sein Glück in der Offensive, kassierte in der 51. Minute aber den nächsten Einschlag im eigenen Netz. Thomas Pledl setzte auf dem rechten Flügel zum beherzten Sololauf an, legte auf den am Fünfmeterraum lauernden Mudrinski ab, der gemeinsam mit Verteidiger Patrick Beck den Ball zum 2:0 ins Tor dirigierte.

Während die Fans der Heimelf jetzt ihre Spieler besangen, verwaltete das Kleeblatt souverän den Vorsprung und baute bedächtig Angriff um Angriff auf. Mit der Ruhe war es in der 64. Minute dann aber vorbei: Der eingewechselte Orkan Cinar vertändelte das Leder kurz vor dem eigenen Sechzehnmeterraum, Gildas Asongwe setzte sich gegen den herausstürzenden Mickel durch, platzierte den Ball aus ungünstigem Winkel allerdings am Außennetz.

Drei Zeigerumdrehungen später meldete sich Waldkirch erneut fulminant zu Wort. Ein Flankenball segelte von links in den Strafraum, Benedikt Röcker verschätzte sich und so kam Fabian Nopper aus sechs Metern zum Kopfball, Mickel verhinderte mit einem tollen Reflex den Anschlusstreffer. Vor dem SV-Gehäuse herrschte bis zur 73. Minute weitgehendst Ruhe, ehe Marco Stiepermann aus ungefähr 25 Metern abzog, Keeper Andreas Stengel sich streckte, das Spielgerät aber knapp neben dem Tor landete.

Im Tor landete in der 82. Minute der Kopfball von Röcker. Schröck fand mit seiner gefühlvollen Freistoß-Flanke von der rechten Seite die Stirn des schwäbischen Abwehrschranks und dieser konnte problemlos zum Endstand vollstrecken.

Ohne zu glänzen hat das Kleeblatt somit die nächste Runde erreicht, trotz Problemen und gehöriger Ideenlosigkeit im ersten Durchgang war das Weiterkommen nie gefährdet und überdies auch verdient. Waldkirch war zwar ein überraschend unbequemer Gegner, letztendlich aber den deutlich reiferen Profis nicht gewachsen.

SV Waldkirch: Stengel - Dufner, Cybulla, Armbuster (76. Pfahler), Klein (65. Pfeiffer) - J. Schützler, Fritz - Asongwe, Nopper, Yordanov - Tohmaz (61. Sprich)

SpVgg Greuther Fürth: Mickel - Pledl, Cacutalua, B. Röcker, Gießelmann (61. Cinar) - Fürstner - Weilandt (46. Schröck), Trinks, Zulj, Stiepermann (76. Lam) - Mudrinski.

Tore: 0:1 Schröck (46.), 0:2 Mudrinski (51.), 0:3 Röcker (82.) | Gelbe Karten: J. Schützler, Pfahler | Schiedsrichter: Dittrich (Bremen) | Zuschauer: 3820.

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie hier.

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