Köllner kündigt an: Keine Experimente in Osnabrück

23.10.2017, 15:16 Uhr
Möchte gegen den VfL Osnabrück eine Runde weiterkommen: Club-Trainer Michael Köllner.

© Sportfoto Zink / DaMa Möchte gegen den VfL Osnabrück eine Runde weiterkommen: Club-Trainer Michael Köllner.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, erst recht, wenn nur etwas mehr als 75 Stunden dazwischenliegen. Also mussten die Fußballer des 1. FC Nürnberg bereits wenige Minuten nach dem 2:1 gegen Dynamo Dresden aktiv regenerieren. "Ich hab‘ sie zum Radfahren geschickt", sagte Michael Köllner nach der Pressekonferenz. Im Stadion. In Zweiergruppen. Jeweils etwa 20 Minuten. Dafür haben sie kürzlich extra ein paar zusätzliche Ergometer angeschafft.

Obwohl die nächste Verabredung mit Journalisten bereits für Montagmittag anberaumt war, legte der Trainer noch am Sonntagnachmittag etliche seiner Karten auf den Tisch. Besonders gespannt sei er auf den "Ansatz" der Osnabrücker, am Mittwoch um 18.30 Uhr in der zweiten DFB-Pokalrunde nächster Gegner seiner Mannschaft. Letzter ist der VfL seit dem Wochenende in der Dritten Liga – und empfängt bereits am Samstag den aktuell um sechs Punkte besseren FSV Zwickau im Stadion an der Bremer Brücke

Rund 3000 der insgesamt 16.000 Karten sind noch zu haben für die Begegnung mit dem Club, die ganz große Pokal-Euphorie scheint nicht zu grassieren in Niedersachsen. Dass die Gastgeber die Partie gegen den Dritten der Zweiten Liga möglicherweise abschenken könnten, um sich ganz auf den Abstiegskampf zu konzentrieren, ist eher nicht anzunehmen. Es geht schließlich auch um einen Haufen Geld; über 600.000 Euro werden dem Sieger überwiesen.

Nicht nur wer mit fast 21 Millionen Euro verschuldet ist wie der 1. FC Nürnberg, kann zusätzliche Einnahmen sehr gut gebrauchen; als "ein bisschen schwierig" bezeichnet Köllner die Ausgangslage für die Osnabrücker angesichts der Talfahrt der vergangenen Wochen. Ein überraschendes Erfolgserlebnis würde die Stimmung beim Drittligisten aber gewiss schnell wieder aufhellen. 

Zwei Routiniers fehlen voraussichtlich

"Wir müssen schauen, dass wir gleich die richtigen Hebel finden", sagt Köllner; der Boden dürfte nach ausgiebigen Niederschlägen Anfang der Woche tief sein und viel Kraft kosten, die gerade einigen seiner jungen Talente etwas auszugehen scheint. Eduard Löwen hängt körperlich etwas durch, Cedric Teuchert auch, auf eine Pause am Mittwoch sollten die beiden aber nicht hoffen. Köllner schließt tiefgreifende Umstellungen aus. "Wir brauchen ein stabiles Gebilde auf dem Platz", sagt Nürnbergs Trainer, "und kein Harakiri". Bis Mittwoch wird er aber trotzdem genau hinschauen, "wer in einer Top-Verfassung ist".

Ondrej Petrak und Georg Margreitter sind es nach mittlerweile überstandenen Erkrankungen noch nicht und werden es deshalb voraussichtlich auch nicht ins 18-köpfige Aufgebot für Osnabrück schaffen. "Es wird keine großen Experimente geben", kündigt Köllner an, "wir wollen weiterkommen." Das Achtelfinale wird am 19. und 20. Dezember ausgetragen; der VfL und auch der Club hätten bestimmt wenig einzuwenden gegen ein schönes Weihnachtsgeschenk – auch wenn es wieder etwas stressiger werden könnte.

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