"Megastarkes Kollektiv": Köllner setzt auf Rollenspiele

18.2.2018, 06:00 Uhr
Drei Punkte sind für ihn und seinen FCN das Ziel für die Partie gegen den MSV Duisburg: Club-Trainer Michael Köllner.

© Sportfoto Zink / WoZi Drei Punkte sind für ihn und seinen FCN das Ziel für die Partie gegen den MSV Duisburg: Club-Trainer Michael Köllner.

Wenn der 1. FC Nürnberg am Sonntag (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) den MSV Duisburg empfängt, also der Zweite den Vierten zu Gast hat, muss Michael Köllner eine Lösung gefunden haben, wie er den Ausfall von Torjäger Mikael Ishak auffangen will. Er kann zuversichtlich sein, weil es auch schon ohne Ishak in dieser Saison gut geklappt hat, ehe der Stern des Schweden überhaupt erst im Hinrundenduell beim 6:1 gegen die Meidericher aufging.

Hanno Behrens hatte bereits die richtigen Worte für diese dennoch äußerst unschöne Malaise gefunden. Der Trainer rezitierte gerne seinen Kapitän und ergänzte dessen Ode an den überragenden Mannschaftsgeist um einen Verweis auf die eigenen Fähigkeiten: "Wir haben ein megastarkes Kollektiv, sind unberechenbar und nicht auf einen einzelnen Spieler abgestimmt. Ich bin guter Dinge, dass jemand seine Rolle so ausfüllen wird, dass er unserem Spiel mit seiner Qualität guttun wird", sagte der Trainer.

Wem er diese Rolle zutraut, kann bestenfalls erahnt werden. Adam Zrelak wird es eher nicht sein. Dem mit vielen Vorschusslorbeeren verpflichteten Slowaken fehlt nach einer Muskelverletzung und einer langen Eingewöhnungszeit vor allem Spielpraxis. "Er wird noch extrem wichtig für uns sein", meinte Köllner, sieht aber den Sonntag noch als zu früh für ein Experiment an. Gerade rechtzeitig scheint hingegen die Rot-Sperre von Edgar Salli abgelaufen zu sein. Der hitzige Kameruner überzeugte nach seinem folgenschweren Handgemenge in der Partie bei Union Berlin im Training und kommt neben Marvin Stefaniak für die zentrale Angriffsposition genauso infrage wie Köllners Allzweckwaffe Eduard Löwen.

"Mehr Spitzenspiel geht nicht"

Der 21-Jährige hatte diese Rolle schon in der damals noch von Köllner trainierten U23 auf seine Art und auch sehr erfolgreich interpretiert. "Edu kann ja alles spielen, schauen wir mal, wo er am Wochenende aufläuft", behielt Nürnbergs Coach seine Gedanken für sich.

Auch ob Georg Margreitter in der Abwehr wieder Lukas Mühl verdrängt, ließ er offen. "Ich bin froh, dass ich mit Georg einen bombenstarken Innenverteidiger in der Hinterhand habe." Für den Zweitligaaufsteiger aus Duisburg, der nach dem Hinspiel gegen den Club eine unerwartet positive Entwicklung genommen hat und nach zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage in Schlagdistanz zum Relegationsplatz liegt, hat der 47-Jährige großen Respekt übrig.

"Nach unserem 6:1 ist beim MSV die Angst umgegangen. Aber man sieht, wohin es führt, wenn man im Verein die Ruhe bewahrt." Besonders beeindruckt war er vom Verhalten der Zebra-Fans, die ihre Mannschaft seinerzeit mit Applaus verabschiedeten und das Debakel mit dem Schlusspfiff abhakten.

Mit dem Zuschauerzuspruch im heimischen Max-Morlock-Stadion haderte Köllner erneut und freute sich lediglich voller Ironie über die prognostizierten 23.500 Besucher. In einem dann nicht einmal halbvollen Achteck scheint ihm die notwendige Unterstützung zu fehlen, die es für die Bewältigung "einer herausfordernden Aufgabe für die Mannschaft" braucht. "Mehr Spitzenspiel geht doch nicht."

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