Nur Möhlmann kann das Kleeblatt stoppen

10.1.2015, 23:34 Uhr
Sein Treffer reichte nicht: Fürth um Torschützenkönig Marco Stiepermann unterlag dem FSV Frankfurt im Finale.

© Sportfoto Zink / WoZi Sein Treffer reichte nicht: Fürth um Torschützenkönig Marco Stiepermann unterlag dem FSV Frankfurt im Finale.

Fünf Mannschaften traten in einer einzigen Gruppe gegeneinander an und die zwei Besten ermittelten am späten Samstagabend ihren Sieger - so der ungewöhnliche Modus beim Budenzauber in der Fraport-Arena in Frankfurt. Das Kleeblatt gewann vergangenes Jahr das Turnier, konnte die Rolle als Titelverteidiger diesmal mit gutem Fußball untermauern, ohne am Ende den ganz großen Wurf zu landen.

Erster Gegner für die Spielvereinigung war Ligakonkurrent Darmstadt 98, von dem man sich Anfang Dezember noch mit 0:0 getrennt hatte. Diesmal fielen aber Tore, Zsolt Korcsmar brach in der 7. Minute den Bann, als er nach einem Bandenpass von Marco Stiepermann zum 1:0 vollstreckte.

Zwar hatten die Lillien dank vieler angereister Fans akustisch klares Übergewicht, auf dem Kunstrasen wusste jedoch das Kleeblatt mehr Akzente zu setzen. Nach Korcsmars Führung hatte Fürth Sekunden vor der Pause noch Glück, als Florian Jungwirth einen Neunmeter über das von Miro Varvodic gehütete Gehäuse drosch. Doch nach der Pause war die Mannschaft von Frank Kramer endgültig angekommen: Nachwuchsspieler Alexandros Kartalis spitzelte einen Abpraller in der 11. Minute zum 2:0 ins Darmstädter Netz, Kacper Przybylko machte mit seinem fulminanten Flachschuss durch die Beine von Keeper Patrick Platins hindurch den Deckel drauf (19.).

Zu einem kleinen Gipfeltreffen kam es in der zweiten Partie der Fürther. Gegner war Lokalmatador Eintracht Frankfurt, der sein erstes Spiel gegen den Grasshopper Club Zürich mit 3:1 für sich entschieden hatte. Das Spiel hielt, was es versprach. Frankfurt ging durch Slobodan Medojevic früh in Führung, legte in der 11. Minute durch Enis Bunjaki nach, doch Przybylko und Guilherme mit einem Kracher unter die Latte brachten Fürth wieder zurück ins Geschäft.

Als Jan Rosenthal die Hessen wieder in Front brachte (16.) schlug das Kleeblatt abermals charakterstark zurück: Tom Weilandt und zweimal Stiepermann schossen Fürth zum 5:3-Erfolg. Kramers Ärger über manch strittige Schiedsrichterentscheidung war spätestens zu diesem Zeitpunkt wieder verraucht.

Auch mit der dritten Partie konnte Kramer zufrieden sein. Gegen den Grasshopper Club Zürich zündeten seine Mannen ein wahres Torfeuerwerk. Innerhalb von nicht einmal 120 Sekunden brachten zwei Treffer von Weilandt das Kleeblatt auf die Siegerstraße, die Schweizer waren sichtlich demoralisiert. Pryzbylko, Aykut Civelek, Kartalis und in den letzten Minuten ein Doppelpack von Stiepermann sorgten für den 7:0-Triumph der Fürther. Stimmung machte der Ultras-Block der Züricher dennoch über die gesamten 20 Minuten hinweg, wenigstens ein kleiner Lichtblick für die Eidgenossen.

Die Spielvereinigung hatte damit vorzeitig das Ticket für das Finale gelöst, war auf bestem Wege ihren Titel zu verteidigen. Vorher wartete im letzten Gruppenspiel der FSV Frankfurt. In einem zu Beginn eher zähen Kick waren es die Bornheimer, die größere Akzente setzten und zur Pause auch mit 2:0 führten. Das Kleeblatt kam durch einen Doppelschlag des torhungrigen Stiepermann auf 2:2 heran, ehe Vincenzo Grifo zuschlug, der schon in der Hinrunde unter freiem Himmel Fürth empfindlich ärgerte. Das Ausgleichstor durch Weilandt in der Schlussminute konterte Marcel Kaffenberger mit dem 3:4 aus Fürther Sicht. Dank des bereits feststehenden Finaleinzugs eine verschmerzbare Niederlage für die Kramer-Jungs.

Zu einem schnellen Wiedersehen mit dem Team von Benno Möhlmann kam es im Finale. Der FSV hatte im entscheidenden Gruppenspiel die Eintracht mit 6:0 deklassiert und ging mit entsprechendem Selbstvertrauen ins Endspiel.

Dort war der hessische Zweitligist auch das bestimmende Team. Lange verlief die Partie intensiv, aber arm an großen Torszenen. Ausgerechnet Defensivkante Joni Kauko vermasselte mit seinem Doppelpack dem Kleeblatt die Titelverteidigung, zum zweiten Mal am Abend spielte der FSV den Fürthern einen Streich, Stiepermanns 1:2 wenige Sekunden vor der Schlusssirene war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Immerhin konnte sich Stiepermann über die Auszeichnung als bester Torschütze des Turniers freuen. Der Mittelfeldakteur kam auf insgesamt sieben Treffer.

Aufgebot SpVgg Greuther Fürth: Varvodic, Lerch; Korcsmar, Stiepermann, Weilandt, Davies, Guilherme, Kartalis, Guerra, Przybylko, Civelek

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