Raus aus der Krise! Kirschbaum sieht das Derby als Chance

1.3.2017, 10:07 Uhr
Raus aus der Krise! Kirschbaum sieht das Derby als Chance

© Sportfoto Zink

"Natürlich ist das keine Woche wie jede andere", beteuert Thorsten Kirschbaum: "Jeder in der Region bekommt doch irgendwie mit, dass am Wochenende das Derby stattfindet. Jeder fiebert dem Spiel entgegen. Ich lasse mich da auch gerne elektrisieren."

Wenn einer aus dem aktuellen Club-Kader ganz genau weiß, welchen Stellenwert dieses ewig junge Prestigeduell hier genießt, dann der aktuelle Stammtorhüter. Kirschbaum ist einer der wenigen waschechten Franken im Team. Geboren in Würzburg, aufgewachsen vor den Toren Nürnbergs in Obernzenn. Als Zwölfjähriger hat er schon beim Club gekickt; zu einer Zeit, als Andreas Köpke dort gerade seine Karriere ausklingen ließ.

Rumpelstart im Ronhof

Pikanterweise begann Kirschbaums Laufbahn als Profifußballer ausgerechnet gegen die SpVgg Greuther Fürth, bei der der 1. FCN am Sonntag (13.30 Uhr) zum 262. Derby gastiert. Kirschbaum, damals 20 Jahre jung und nach fünf Lehrjahren am Valznerweiher mittlerweile bei 1899 Hoffenheim gelandet, durfte am 16. Dezember 2007 in der Halbzeit für den verletzten Kollegen Daniel Haas ran. Da stand es 1:1.

Kirschbaum musste noch dreimal hinter sich greifen, die Partie im Ronhof endete 4:1 für das Kleeblatt. Kein schöner Tag für Kirschbaum, der fünf Monate später freilich den Bundesliga-Aufstieg mit den Kraichgauern feiern konnte. Insgesamt brachte er es auf zehn Profieinsätze für Hoffenheim und setzte seine Karriere ab 2009 beim FC Vaduz,
SV Sandhausen, Energie Cottbus und VfB Stuttgart fort. Im Sommer 2015 kehrte der frühere U 21-Nationalspieler in die Noris zurück.

Seit dieser Saison ist er Stammkeeper – mit konstant ordentlichen Leistungen. Dass der Club vor dem Nachbarschaftsduell in Fürth im grauen Mittelmaß festsitzt und sämtliche vagen Hoffnungen auf einen Spitzenplatz längst zu den Akten legen musste, liegt sicherlich nicht an dem Mann mit der Rückennummer 26.

Für den schlechten Start in die Rückrunde mit der fünften Heimniederlage (0:1 gegen Bochum) als Tiefpunkt hat er auch keine schlüssige Erklärung parat. Klar, in der Defensive unterlaufen dem Club momentan zu viele Fehler, moniert Kirschbaum, und die Offensivbemühungen sind nicht wirklich zwingend. Man habe eben kein Glück in dieser Phase, "in der wir Spiele verlieren, in denen wir vor einem Jahr gepunktet hätten".

"...wir haben schon gezeigt, dass wir es besser können"

Allerdings, das betont er, "haben wir auch in dieser Spielzeit schon gezeigt, dass wir es besser können. Gerade auswärts haben wir ja schon einige Spiele gewonnen", verweist er auf die positive Bilanz von 17 Punkten aus elf Spielen in der Fremde. Die soll nun in Fürth ausgebaut werden. "Wir sehen das Derby als Chance, uns aus dieser Minikrise herauszuziehen. Da kann man in einem Spiel einiges geraderücken. Ich hoffe, dass wir mit einem Sieg die Stimmung kippen können", gibt sich der 29-Jährige optimistisch, "auch wenn wir lieber mit einem Sieg und einer breiten Brust ins Derby gegangen wären."

In der Vorrunde markierte das Derby aus Club-Sicht übrigens den Wendepunkt nach dem Fehlstart mit sechs sieglosen Spielen. Allerdings ging es erst danach aufwärts - dem 1:2 im 261. Derby ließ der 1. FC Nürnberg vier Siege am Stück folgen.

 

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