Wegen "Sonderbelastung": Stadt zahlt den Falcons 50.000 Euro

24.10.2019, 18:33 Uhr
Der Eventpalast am Flughafen wurde innerhalb weniger Wochen für Sportereignisse umgerüstet.

© Eduard Weigert Der Eventpalast am Flughafen wurde innerhalb weniger Wochen für Sportereignisse umgerüstet.

Damit soll sichergestellt werden, dass sie ihre finanzielle Leistungsfähigkeit erhalten können. Der Ältestenrat und Finanzausschuss unterstützte in seiner gestrigen Sitzung einstimmig den Vorschlag der Verwaltung.

Hintergrund dieser außergewöhnlichen Nothilfe ist das Drama, das sich in der vergangenen Saison bei den Falcons abspielte. Auslöser war die sofortige Schließung der Halle im Bildungszentrum am Berliner Platz (BBZ), nachdem im Sommer 2018 ein Schaden an der Prallschutzwand entdeckt wurde.

Somit verloren die Falcons von jetzt auf gleich die Halle, in der sie trainierten und die Spiele der zweiten Liga ausgetragen wurden. Auf der fieberhaften Suche nach einem Ersatz stieß man auf den sogenannten Eventpalast am Flughafen, der daraufhin innerhalb weniger Wochen für Sportereignisse umgerüstet und letztendlich auch erworben wurde.

Zu den Spielen kamen wesentlich weniger Zuschauer als sonst

Dennoch mussten die Falcons ab Januar 2019 viele Aktivitäten nachholen. So waren zum Beispiel allein für die Nachholspiele innerhalb von 20 Tagen fünf Heimspiele anzusetzen. Ein Kraftakt, den viele Fans nicht schafften: Zu den ersten Spielen kam nicht einmal die Hälfte der üblichen Zuschauermenge.

Zur finanziellen Notlage trug auch der Rechtsstreit bei, den die Falcons über zwei Instanzen vor dem Sportgericht ausfochten. Sportlich äußerst erfolgreich und am Ende der Saison 2018/2019 daher den Ergebnissen nach in die Bundesliga aufgestiegen, hatte der Gutachterausschuss den Falcons dennoch eine Lizenz für die Bundesliga verwehrt: Weil sie keine Halle für mindestens 3000 Zuschauer bieten konnten. Als Verlierer mussten die Basketballer sämtliche Kosten des Rechtsstreits übernehmen.

Diese Situation führt dazu, dass der Verein durch die Sonderbelastung in Höhe von insgesamt etwa 100.000 Euro ein Liquiditätsproblem hat. Die Stadt gewährt die Hälfte als freiwilligen Zuschuss, damit die Falcons nicht in die Insolvenz fallen, während ihre neue Halle am Tillypark gebaut wird.

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