Bürgervereine sind für Verlängerung von Rock im Park

12.6.2013, 06:54 Uhr
2014 könnten die Rock-im-Park-Fans eventuell einen Tag später abreisen.

© Tobias Lang 2014 könnten die Rock-im-Park-Fans eventuell einen Tag später abreisen.

„Wir werden keinen Widerstand leisten“, sagt Thilo Dahnke. Er ist Vorsitzender im Vorstadtverein Luitpoldhain-Dutzendteich — und kann sich einen zusätzlichen Tag Rock im Park durchaus vorstellen. Er habe auch am Wochenende erkannt, „welcher Wirtschaftsfaktor das Festival für unsere Läden und Gaststätten hier ist“. Dazu kommt die wachsende Bekanntheit der ganzen Stadt durch das Festival.

Lärmbeschwerden sind ihm dieses Jahr nicht zu Ohren gekommen. Auch nicht Günther Raß, Zweiter Vorsitzender beim Bürgerforum Dutzendteich. Er kann sich eine Verlängerung ebenfalls vorstellen, „so friedlich“ sei es heuer gewesen. Für einen Tag mehr würde er aber auch etwas fordern, nämlich noch mehr Engagement des Veranstalters bei der Sauberkeit.

Ein Festivaltag mehr scheint für die Anwohner vor Ort kein Problem zu sein. Zusätzliche Feste wollen sie vor ihrer Haustür aber nicht. Schließlich verschlägt es neben Abertausenden Festivalbesuchern mindestens so viele Sportfans hierher. Zum DTM-Rennen am Norisring beispielsweise, zu den 17 Heimspielen des 1. FC Nürnberg. Oder aktuell zum Tennisturnier.

Wie viele Feste und Veranstaltungen es in Nürnberg überhaupt gibt, ist heute Thema im Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit. Dort wird ein „Überblick der Veranstaltungen“ gegeben werden. Hintergrund sind Beschwerden der Betreiber von Traditionsveranstaltungen (Trempelmarkt, Volksfest), dass während der Feste zu viele Parallelangebote stattfinden, die die Besucherzahlen drücken.

Die von den Schaustellern verbreitete Zahl von 318 Veranstaltungen (!) allein am letzten Volksfestwochenende bestätigt der Überblick nicht. Für das vergangene Jahr 2012 führt das zuständige Liegenschaftsamt im internen Veranstaltungskalender nur 157 Ereignisse im öffentlichen Raum — insgesamt. Für 2013 sind es aktuell 140.

Rechnet man an besagtem Wochenende sämtliche private Veranstaltungen — Partys, Führungen, Ausstellungen — dazu, waren es zwar fast 200 Angebote, aber nur 37 auf öffentlichen Flächen. Auf private Veranstaltungen aber hat die Stadt bei Einhaltung aller Regularien keinen Einfluss.

Ohnehin lautet das Fazit der Stadt, dass keine schädliche „Konkurrenz“ der Veranstaltungen untereinander zu erkennen ist. Es sei eher positiv, wenn sich bemüht wird, „das Qualitätsniveau zu halten“. Und das Veranstaltungsangebot breitgefächert ist.

Neben einer möglichen Verlängerung von Rock im Park wird unter den Besuchern nach dem Festival auch heftig diskutiert, ob es zu wenig rocklastig geworden ist.

Alle Bilder und Videos zu Rock im Park 2013 gibt's hier.

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