Reaktionen zu Guttenbergs Rücktritt

1.3.2011, 17:49 Uhr
Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein hat noch am Montag mit Karl-Theodor zu Guttenberg persönlich gesprochen. Da sei von Rücktrittsgedanken noch nichts zu spüren gewesen. Den Rücktritt am Tag darauf erklärt sich Beckstein mit dem übermenschlichen Druck, dem Guttenberg nicht mehr habe standhalten können. „Das ist menschlich nachvollziehbar und ich bedaure das sehr.“ Beckstein hofft, dass der Rücktritt nicht das endgültige politische Aus für das Ausnahmetalent bedeutet. „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“ Guttenberg könne seine politische Karriere nach einer Auszeit von ein bis drei Jahren fortsetzen. „Wir haben nicht viele Talente, die so großartige Fähigkeiten haben.“
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Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein hat noch am Montag mit Karl-Theodor zu Guttenberg persönlich gesprochen. Da sei von Rücktrittsgedanken noch nichts zu spüren gewesen. Den Rücktritt am Tag darauf erklärt sich Beckstein mit dem übermenschlichen Druck, dem Guttenberg nicht mehr habe standhalten können. „Das ist menschlich nachvollziehbar und ich bedaure das sehr.“ Beckstein hofft, dass der Rücktritt nicht das endgültige politische Aus für das Ausnahmetalent bedeutet. „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“ Guttenberg könne seine politische Karriere nach einer Auszeit von ein bis drei Jahren fortsetzen. „Wir haben nicht viele Talente, die so großartige Fähigkeiten haben.“

Markus Söder, bayerischer Umweltminister und Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes Nürnberg-Fürth-Schwabach: „Wir haben es im Kabinett erfahren und waren alle geschockt. Ich bedaure das sehr. Er war ein hervorragender Verteidigungsminister.“
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Markus Söder, bayerischer Umweltminister und Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes Nürnberg-Fürth-Schwabach: „Wir haben es im Kabinett erfahren und waren alle geschockt. Ich bedaure das sehr. Er war ein hervorragender Verteidigungsminister.“

Michael Frieser, CSU-Bundestagsabgeordneter für Nürnberg-Süd und Schwabach: „Ich habe den Rücktritt nicht für notwendig erachtet.“ Er bedaure die Entscheidung sehr und könne sie nur insofern nachvollziehen, „als das Amt, die Arbeit und auch die Kraft von zu Guttenberg von dem teilweise inszenierten Theaterdonner überlagert waren“. Das große Verdienst Guttenbergs sei es, das Schicksal der Soldaten in Afghanistan und anderswo in den Mittelpunkt gerückt zu haben. Frieser ist davon überzeugt, dass die Bundeswehrreform auch ohne zu Guttenberg weitergehen wird. „Das ist eine der wichtigsten Reformen im Land, und sie ist unumkehrbar“.
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Michael Frieser, CSU-Bundestagsabgeordneter für Nürnberg-Süd und Schwabach: „Ich habe den Rücktritt nicht für notwendig erachtet.“ Er bedaure die Entscheidung sehr und könne sie nur insofern nachvollziehen, „als das Amt, die Arbeit und auch die Kraft von zu Guttenberg von dem teilweise inszenierten Theaterdonner überlagert waren“. Das große Verdienst Guttenbergs sei es, das Schicksal der Soldaten in Afghanistan und anderswo in den Mittelpunkt gerückt zu haben. Frieser ist davon überzeugt, dass die Bundeswehrreform auch ohne zu Guttenberg weitergehen wird. „Das ist eine der wichtigsten Reformen im Land, und sie ist unumkehrbar“.

CSU-Landtagsfraktionsvize Karl Freller (Schwabach) sagt, er bedaure Guttenbergs Rücktritt „zutiefst“, und zwar auch aus sachlichen Überlegungen. Kein anderer werde die Bundeswehrreform wohl so umsetzen können wie Guttenberg. „Wo man ihn am dringendsten bräuchte, geht er“, sagt Freller, der zugleich aber großes Verständnis für die Entscheidung zeigt. „Die Hetzjagd wurde übermächtig.“
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Reaktionen zu Guttenbergs Rücktritt

CSU-Landtagsfraktionsvize Karl Freller (Schwabach) sagt, er bedaure Guttenbergs Rücktritt „zutiefst“, und zwar auch aus sachlichen Überlegungen. Kein anderer werde die Bundeswehrreform wohl so umsetzen können wie Guttenberg. „Wo man ihn am dringendsten bräuchte, geht er“, sagt Freller, der zugleich aber großes Verständnis für die Entscheidung zeigt. „Die Hetzjagd wurde übermächtig.“ © PR

Stefan Müller, CSU-Bundestagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt, bedauert Guttenbergs Rücktritt sehr. „In der CSU wollte diesen Rücktritt niemand.“ Den Ausschlag dafür habe wohl der offene Brief der Doktoranden und die Erklärung der Professoren gegeben. Die Opposition müsse sich fragen lassen, ob sie es mit ihren persönlichen Anfeindungen gegen Guttenberg nicht übertrieben habe. „Unser politisches Klima hat – unabhängig von den unbestreitbar gemachten und eingestandenen Fehlern – durch die Kampagne der Opposition gelitten.“
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Reaktionen zu Guttenbergs Rücktritt

Stefan Müller, CSU-Bundestagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt, bedauert Guttenbergs Rücktritt sehr. „In der CSU wollte diesen Rücktritt niemand.“ Den Ausschlag dafür habe wohl der offene Brief der Doktoranden und die Erklärung der Professoren gegeben. Die Opposition müsse sich fragen lassen, ob sie es mit ihren persönlichen Anfeindungen gegen Guttenberg nicht übertrieben habe. „Unser politisches Klima hat – unabhängig von den unbestreitbar gemachten und eingestandenen Fehlern – durch die Kampagne der Opposition gelitten.“ © privat

Für Susanne Kastner, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Unterfranken und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, ist Guttenbergs Rücktritt „die logische Konsequenz einer längst überfälligen Entscheidung“. Es habe sich eben nicht um ein lapidares Vergehen oder eine Vergesslichkeit gehandelt – Guttenbergs Datenklau für die Doktorarbeit sei eine ganz üble Geschichte. Kastner, die in Nürnberg studiert hat, sieht die Rechtsstaatlichkeit jetzt wieder vom Kopf auf die Füße gestellt. „Wenn eine Kassiererin schon wegen eines 30-Cent-Pfandbons entlassen wird, dann ist ein Rücktritt hier die richtige Entscheidung.“ Die Bundeswehrreform sei nicht gefährdet. „Jeder Mensch ist ersetzbar. Es gibt viele fachkundige Leute, die diese notwendige Strukturreform vorantreiben können.“
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Für Susanne Kastner, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Unterfranken und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, ist Guttenbergs Rücktritt „die logische Konsequenz einer längst überfälligen Entscheidung“. Es habe sich eben nicht um ein lapidares Vergehen oder eine Vergesslichkeit gehandelt – Guttenbergs Datenklau für die Doktorarbeit sei eine ganz üble Geschichte. Kastner, die in Nürnberg studiert hat, sieht die Rechtsstaatlichkeit jetzt wieder vom Kopf auf die Füße gestellt. „Wenn eine Kassiererin schon wegen eines 30-Cent-Pfandbons entlassen wird, dann ist ein Rücktritt hier die richtige Entscheidung.“ Die Bundeswehrreform sei nicht gefährdet. „Jeder Mensch ist ersetzbar. Es gibt viele fachkundige Leute, die diese notwendige Strukturreform vorantreiben können.“

Jörg Rohde, bayerischer Landtags-Vizepräsident und mittelfränkischer FDP-Bezirksvorsitzender aus Heßdorf, zeigt sich fassungslos. Und zwar nicht wegen des Rücktritts Guttenbergs, sondern wegen dessen Begründung: „Er tritt als Opfer der Medien zurück, dabei sollte er als Täter zurücktreten. Er hat es offenbar immer noch nicht begriffen.“ Rohde hält den Rücktritt „wegen der Summe von Verfehlungen“ für notwendig. Guttenberg habe die Plagiatsaffäre nicht von vornweg aufgeklärt, sondern immer nur zugegeben, was nach und nach bekannt wurde.
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Jörg Rohde, bayerischer Landtags-Vizepräsident und mittelfränkischer FDP-Bezirksvorsitzender aus Heßdorf, zeigt sich fassungslos. Und zwar nicht wegen des Rücktritts Guttenbergs, sondern wegen dessen Begründung: „Er tritt als Opfer der Medien zurück, dabei sollte er als Täter zurücktreten. Er hat es offenbar immer noch nicht begriffen.“ Rohde hält den Rücktritt „wegen der Summe von Verfehlungen“ für notwendig. Guttenberg habe die Plagiatsaffäre nicht von vornweg aufgeklärt, sondern immer nur zugegeben, was nach und nach bekannt wurde.

Die Laufer CSU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CSU-Mittelfranken, Marlene Mortler: „Letztlich handelt Karl-Theodor zu Guttenberg damit konsequent: Er legt die gleichen hohen Maßstäbe an sich selbst wie an andere an. Ich bin sicher, er wird seinen Weg machen. Wir brauchen ihn.“
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Die Laufer CSU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CSU-Mittelfranken, Marlene Mortler: „Letztlich handelt Karl-Theodor zu Guttenberg damit konsequent: Er legt die gleichen hohen Maßstäbe an sich selbst wie an andere an. Ich bin sicher, er wird seinen Weg machen. Wir brauchen ihn.“

Rainer Erdel, 
  FDP-Bundestagsabgeordneter aus Dietenhofen (Kreis Ansbach), Mit­glied im Verteidigungsausschuss und Reserveoffizier: „Ich respektiere die Entscheidung und danke zu Gutten­berg für seine Arbeit. Mit ihm konn­ten wir dringend notwendige Refor­men anpacken. Das Aussetzen der Wehrpflicht, die beginnende Struktur­reform, die Absicht und nötige Erkenntnis zur Effizienzsteigerung sind das Ergebnis verantwortungsvol­ler und für die Soldaten unerlässli­cher liberaler Politik.“
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Rainer Erdel, FDP-Bundestagsabgeordneter aus Dietenhofen (Kreis Ansbach), Mit­glied im Verteidigungsausschuss und Reserveoffizier: „Ich respektiere die Entscheidung und danke zu Gutten­berg für seine Arbeit. Mit ihm konn­ten wir dringend notwendige Refor­men anpacken. Das Aussetzen der Wehrpflicht, die beginnende Struktur­reform, die Absicht und nötige Erkenntnis zur Effizienzsteigerung sind das Ergebnis verantwortungsvol­ler und für die Soldaten unerlässli­cher liberaler Politik.“ © oh

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