Royals

Prinz Harry wirft Medien "Ausbeutung" und "Bestechung" vor

8.12.2022, 12:52 Uhr
Prinz Harry, Herzogin Meghan und ein Hund.

© Duke And Duchess Of Sussex/Netflix via PA Media/dpa Prinz Harry, Herzogin Meghan und ein Hund.

Prinz Harry hat erneut schwere Vorwürfe gegen Teile der britischen Medien erhoben. "Es ist meine Pflicht, die Ausbeutung und Bestechung in unseren Medien aufzudecken", sagte der 38-Jährige gleich zu Beginn einer neuen Netflix-Dokumentation über den Abschied von sich und seiner Frau Herzogin Meghan (41) aus dem britischen Königshaus. Meghan erhebt in der selben Sequenz den Vorwurf, die Medien hätten das Paar "zerstören" wollen.

Sechs Folgen

Die ersten drei Folgen der sechsteiligen Dokureihe "Harry & Meghan" sind seit Donnerstagmorgen beim Streamingdienst-Netflix verfügbar. Harry wirft darin auch einen Blick zurück auf seine frühen Erfahrungen mit der medialen Dauerbegleitung als Teil der Royal Family: Kein Familienurlaub habe stattgefunden, ohne dass Paparazzi aus einem Busch gesprungen seien. Seine Mutter Prinzessin Diana habe damals alles getan, um ihre Söhne zu beschützen, und aufdringliche Kameraleute oft direkt konfrontiert, erzählt Harry.

Die 1997 bei einem tragischen Autounfall gestorbene Diana sei konstant von Kameras "belästigt" worden, bedauert Harry. Auch nach ihrer Trennung von Prinz Charles - heute König Charles III. - habe sie ein extrem schwieriges Leben gehabt. Die Netflix-Dokumentation zeigt auch Ausschnitte aus dem damaligen aufsehenerregenden BBC-Interview, in dem Diana offen über ihre Misere sprach. Der Sender selbst strahlt das Interview nicht mehr aus, da sich der damalige Reporter den Zugang zur Prinzessin mithilfe von gefälschten Dokumenten verschafft hatte.

Harry zieht klare Parallelen zwischen seiner Mutter und seiner heutigen Frau Meghan und spricht über "das Leid, das Frauen widerfährt, die in diese Familie einheiraten". Er habe große Angst gehabt, dass sich die Geschichte wiederholen könne.

Über Meghan und ihren Vater

Prinz Harry will übernimmt indes für den Bruch seiner Frau Meghan mit ihrem Vater Thomas Markle die Verantwortung. Das sagte er in der dritten Folge der Dokuserie. Meghan liegt mit ihrem Vater Thomas Markle seit ihrer Hochzeit im Jahr 2018 im Clinch. Der heute 78-Jährige hatte damals zuerst gegen Geld für Paparazzi-Fotos posiert und anschließend kurzfristig seine Teilnahme an der Feier abgesagt.

"Es ist natürlich unglaublich traurig, was geschehen ist. Sie hatte einen Vater vorher und jetzt hat sie keinen Vater mehr", sagte Harry. Er fügte hinzu: "Ich nehme das auf meine Kappe, denn wenn Meghan nicht mit mir zusammen wäre, wäre ihr Dad noch immer ihr Dad."

Die Dokureihe gilt als neuerlicher Affront gegen das Königshaus und wurde von der britischen Boulevardpresse bereits vor Ausstrahlung scharf verurteilt.

Harry: Nazi-Kostüm "einer der größten Fehler meines Lebens"

Der britische Prinz Harry hat das Tragen eines Nazi-Kostüms bei einer Party als "einen der größten Fehler meines Lebens" bezeichnet. Der inzwischen 38-Jährige war im Jahr 2005 bei einem privaten Kostümfest in einer Uniform mit Hakenkreuz-Armbinde erschienen. Fotos davon hatten rasch in die Medien gefunden und einen Sturm der Empörung ausgelöst. "Ich habe mich so geschämt danach, ich wollte es einfach nur wieder in Ordnung bringen", sagte er.

Er habe sich nach dem Vorfall mit dem Chefrabbiner in London getroffen. "Ich ging nach Berlin und sprach mit einem Holocaust-Überlebenden", berichtete der Prinz und resümierte: "Ich hätte es einfach ignorieren können und diese Fehler immer wieder machen können in meinem Leben, aber ich habe daraus gelernt."