Kandidatin entsetzt

War die "Miss Germany"-Wahl manipuliert? Veranstalter reagiert auf Vorwürfe

Jan Heimhold

nordbayern-Redaktion

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26.2.2024, 18:10 Uhr
Apameh Schönauer gewann die Wahl zur "Miss Germany". 

© Philipp von Ditfurth/dpa Apameh Schönauer gewann die Wahl zur "Miss Germany". 

Am Samstagabend setzte sich Apameh Schönauer gegen acht weitere Kandidatinnen durch und wurde zur "Miss Germany 2024" gekürt. Nicht lange danach meldete sich die "Bild" mit einem starken Vorwurf zu Wort. Schönauer soll bei der Wahl geschummelt haben. Dem Bericht des Blattes zufolge sind sich die Gewinnerin und der Veranstalter nämlich alles andere als fremd.

So arbeitet Schönauer als Architektin in einem Büro, das sie sich mit dem Veranstalter der "Miss Germany"-Wahl teilt. Auch den Raum selbst habe sie designt. Der "Bild" gegenüber widersprach der Leiter der Veranstaltung, Max Klemmer, den Vorwürfen: "In dem Co-Working-Space sitzen wir, da sitzt auch Api. Aber Apameh hat sich beworben, ohne dass wir uns vorher kannten." Auch Schönauer bestreitet, einen Vorteil gehabt zu haben: "Es gibt keinen direkten beruflichen Kontext und daher auch keinen moralischen Zweifel. In dem Co-Working-Space wurde ich aufmerksam auf Miss Germany, da die Leute im Büro darüber gesprochen haben. Miss Germany hat sich gewandelt. Das fand ich bemerkenswert, und daraufhin habe ich mich beworben."

Doch wie läuft die Wahl der "Miss Germany" eigentlich ab? Laut "RTL" entscheiden sechs Juroren im Finale darüber, wer den Titel erhält. Zu diesen gehörte unter anderem die Pressesprecherin der Miss-Germany-Studios, Jil Andert. Deren Chef ist wiederum Max Klemmer. Für diesen aber kein Grund, Betrug zu unterstellen: "Api war auch ohne die Wertung von Jil Andert als Jurymitglied der Miss Germany Studios auf dem ersten Platz – die anderen Juroren haben ihr bereits die meisten Punkte gegeben. Ganz unabhängig davon, dass wir kategorisch ausschließen können, dass es eine Befangenheit gibt, gewinnt Api zu Recht die Auszeichnung Miss Germany 2024 auch ganz ohne die Stimmen von Jil Andert", sagt Klemmer zu "RTL". Tatsächlich bestanden die restlichen Jury-Mitglieder aus Personen, die nicht mit dem Veranstalter in Verbindung stehen.

Fader Beigeschmack

Ein fader Beigeschmack bleibt aber, denn wie die "Bild" schreibt, fand das Halbfinale der Show in einer Berliner Event-Location statt. Der Name der Raumdesignerin des Veranstaltungsortes: Apameh Schönauer. Bei den anderen Teilnehmerinnen sogen die Enthüllungen für Entsetzen: "Wir sind schockiert! Wenn sie alles designt hat, dann frage ich mich, was da im Hintergrund gelaufen ist. Von allen Kandidatinnen hat Apameh immer am wenigsten gemacht", so eine Kandidatin zu "Bild".