Blickpunkt-Vitrine präsentiert beliebtes Motiv

Bunt und vielfältig: Schmetterlinge in der Kunst

13.6.2022, 11:05 Uhr
Bunt und vielfältig: Schmetterlinge in der Kunst

© Flo Kutzer

Der Schmetterling ist sicherlich eines der anmutigsten Insekten, die im Sommer von Blüte zu Blüte flattern. Seine elegante Gestalt faszinierte auch Künstler und Gestalter. Oft ist er neben Pflanzen und anderem Kleingetier im Dekor auf Tellern, Fayencen und Möbeln zu finden, aber ebenso als Einzelmotiv in Form von Schmuckstücken oder auf graphischen Blättern.

Eine der selteneren Einzeldarstellungen eines Schmetterlings zeigt eine in Braun-, Weiß- und Blautönen gehaltene Keramikvase aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Vase in Form des auch Sommervogel genannten Insekts besitzt fein nachgeritzte Flügelränder und verfügt auf der Rückseite über ein eingeschnittenes Hängeloch. Denn das dekorative Objekt wurde nicht auf dem Tisch aufgestellt, sondern dem Charakter eines fliegenden Insekts entsprechend an der Wand befestigt. Die Form- und Farbgebung ist stark vereinfacht und nicht naturalistisch, naturwissenschaftliche Präzision spielte keine Rolle bei der Gestaltung. Vielmehr erscheint der Schmetterling als außergewöhnlicher Dekorationsbestandteil und ist mit seinen Maßen von 12,3 x 18 cm auch deutlich größer als seine in der Natur vorkommenden Vorbilder.

Das für die Aufbewahrung von Blumensträußen genutzte Keramikobjekt befindet sich normalerweise im Depot. Im August ist es für einen Monat lang in der Blickpunkt-Vitrine im Untergeschoss des Museums zu bestaunen. Begleitend ist ein Aufsatz mit zusätzlichen Informationen über das Motiv des Schmetterlings in der Kunst- und Kulturgeschichte und mit weiteren Beispielen in den Sammlungen des GNM erschienen.

Der Text steht im aktuellen KulturGut,
III. Quartal 2022: Bunt und vielfältig. Schmetterlinge in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums, S. 7–11. Das Heft liegt neben der Blickpunkt-Vitrine aus und kann als Inspiration für eine Spurensuche nach Schmetterlings-Darstellungen im Museum dienen.

Weitere Informationen unter gnm.de

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