15 Hinweise eingegangen: Kripo stockt Soko "Vorra" auf

18.12.2014, 17:12 Uhr
Die Polizei konnte die Verantwortlichen für die fremdenfeindliche Tat noch nicht ermitteln.

© dpa Die Polizei konnte die Verantwortlichen für die fremdenfeindliche Tat noch nicht ermitteln.

Nach den Brandanschlägen auf geplante Flüchtlingsunterkünfte im mittelfränkischen Vorra hat die Nürnberger Kriminalpolizei die Sonderkommission von 20 auf 30 Ermittler aufgestockt. Nach wie vor würden am Tatort akribisch Spuren gesichert. Bei der Sonderkommission seien bislang 15 Hinweise eingegangen.

Derzeit interessierten sich die Ermittler für Fotos von den Löscharbeiten und Zeugen, die dort anwesend waren. "Möglicherweise können diese Bilder Hinweise zum genauen Tatablauf liefern", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Auch Personen, die in den frühen Abendstunden des 12. Dezember verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Auf Hinweise, die zur Klärung der Tat oder der Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.

Bis auf Weiteres ist ein Kriminalbeamter in Vorra als direkter Ansprechpartner vor Ort. Er ist Montag bis Freitag zwischen 16 und 18 Uhr, sowie Samstags von 10 bis 12 Uhr im Rathaus. Telefonisch ist der Polizist unter der Nummer 0174 4478872 erreichbar. Zusätzlich wird am Freitag am Rathaus in Vorra ein Briefkasten der Soko für Hinweise angebracht.

Unbekannte hatten Ende vergangener Woche in dem 1700-Einwohner-Ort einen als Flüchtlingsunterkunft umgebauten Gasthof samt Scheune sowie ein frisch renoviertes Wohnhaus in Brand gesteckt. Auf ein Nebengebäude sprühten die Unbekannten eine Neonaziparole sowie zwei Hakenkreuze. Ein Feuerwehrmann wurde bei Löscharbeiten leicht verletzt.

Das Video in Kooperation mit frankenfernsehen.tv:

Ursprünglich hatten im Januar rund 70 Flüchtlinge die Unterkünfte beziehen sollen.

Nach den Brandanschlägen sind sie aber erst einmal unbewohnbar. Am Sonntag hatten mehrere hundert Bürger mit einer Menschenkette ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit gesetzt. Bereits am Samstag waren mehrere 100 Menschen in Vorra gegen Rassismus auf die Straße gegangen.

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