Rücktritt: Obernzenner Stichwahl-Favorit sagt ab
22.3.2014, 09:32 UhrSollte er bei der Stichwahl dennoch die Mehrheit der Stimmen bekommen, gibt es Neuwahlen. "Es ist schade und alle Teilnehmer unserer Liste bedauern diesen Schritt, tragen die Entscheidung von Reiner Hufnagel aber mit", sagten Richard Breitschwerdt und Silke Horneber-Schühlein, zwei der wiedergewählten Gemeinderäte der Freien Wähler, die Hufnagel als Bürgermeister- Bewerber nominiert hatten, im Gespräch mit der WZ. "Es kam auch für uns total überraschend. Wir haben es am Donnerstagabend erfahren, kurz vor der Sitzung, in der wir über Aktionen für die Stichwahl beraten wollten", sagte Breitschwerdt.
Die Abstimmung am 30. März muss aus rechtlichen Gründen aber durchgeführt werden, sagt Günter Lorz, der Wahlleiter im Landkreis. Ein Zurücktreten von der Stichwahl-Kandidatur ist – im Gegensatz zur Kommunalwahl 2008 – zu diesem Zeitpunkt bei der Obernzenner Konstellation nicht möglich.
Schwerer Autounfall
Mit 45,82 Prozent war Hufnagel am vergangenen Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Obernzenn in die Stichwahl eingezogen und hatte CSU-Kandidat Markus Heindel (39,71 Prozent) und Wolfgang Sperk (14,46) hinter sich gelassen. Zu diesem Zeitpunkt lag Hufnagel bereits mit einer schweren Beinverletzung, die er sich bei einem Autounfall am Dienstag vor dem Wahltag zugezogen hatte, im Krankenhaus. "Es war vor der Wahl nicht voraussehbar, dass er das Amt nicht antreten würde", sagt Breitschwerdt. Durch den Unfall habe sich eine ganz neue Situation ergeben.
"Ich bedanke mich bei allen meinen Unterstützern und entschuldige mich für die enttäuschten Hoffnungen", schreibt Hufnagel in einer der WZ schriftlich vorliegenden Mitteilung an die Obernzenner Bürger. Auch Horneber-Schühlein sprach in Bezug auf das starke Abschneiden Hufnagels in Wahldurchgang eins von "einem tollen Vertrauensbeweis", dem nun die Gemeinderäte der Freien Wähler versuchen wollen, gerecht zu werden.
Weiß’ Amtszeit endet so oder so
Somit gibt es für die Zeit nach dem 30. März zwei Szenarien: Macht die Mehrheit der Wähler bei der Stichwahl ihr Kreuz bei Hufnagel und dieser verzichtet wie angekündigt, "muss binnen drei Monaten neu gewählt werden", sagt Günter Lorz.
Die Führungsrolle im Rathaus würde im Anschluss an die Amtszeit von Helmut Weiß, die definitiv am 30. April endet, laut Lorz ein vom Landratsamt Beauftragter übernehmen, bis der Gemeinderat einen neuen Zweiten Bürgermeister wählt. Auch von vorne beginnen würde der Prozess mit Nominierungen von Kandidaten. Bekommt Markus Heindel die Mehrheit der Stimmen, wird er Bürgermeister.
Auf der interaktiven Grafik erfahren Sie am 30. März alle Ergebnisse zu den Stichwahlen. Alle Infos zu den Wahlen erfahren Sie auf unserer Wahl-Specialseite.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen