Hilpoltstein: Wohnen auf der Burg?

15.8.2020, 07:44 Uhr
Hilpoltstein: Wohnen auf der Burg?

© Foto: Christoph Raithel

Im Sommer versuchte es der Awo Kreisverband Mittelfranken Süd mal wieder. Für 95 000 Euro wurde das alte Kreiskrankenhaus, Teil des Hilpoltsteiner Burgensembles, im Internet angeboten. Offenbar ohne sich allzu viel auszurechnen. "Wir haben das Inserat halt mal wieder scharf gestellt", so der Awo-Geschäftsführer Hartmut Hetzelein damals gegenüber der Hilpoltsteiner Zeitung. Bereits 2012 war so ein Käufer gesucht worden.

Interesse an der Zukunft ist groß

Seit 1999 ist die Awo Eigentümer des denkmalgeschützten früheren Kreiskrankenhauses auf knapp 800 Quadratmetern. Und versucht sich seit einiger Zeit an einem Nutzungskonzept beziehungsweise einem Verkauf.

Jugendherberge, Hotel, vor drei Jahren dann Pläne eines Hilpoltsteiners für ein Kinder-Hospiz, die sich als Schaumschlägerei herausgestellt haben. Zwischenzeitlich waren Flüchtlinge dort eingezogen. Fixpunkt in der neueren Geschichte des renovierungsbedürftigen Gebäudes: Das Interesse der Hilpoltsteiner an der Zukunft ist groß.


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Aufgrund der Anzeige meldeten sich tatsächlich einige Interessenten bei der Awo – und ein "vielversprechender" blieb übrig, so Hartmut Hetzelein. Nach der Urlaubszeit sollen sich nun Landrat Herbert Eckstein, Bürgermeister Markus Mahl, Awo und der private Investor treffen, damit dieser sein Konzept vorstellen kann.

Awo hat viel versucht

Hier gilt es zu überzeugen, denn beim damaligen Verkauf des Gebäudes an die Awo (für 1 D-Mark) ließ sich der Kreistag die finale Entscheidung über einen Weiterverkauf in den Vertrag schreiben.

Und wie sieht das Konzept aus? Hetzelein hält sich noch bedeckt. Vielleicht spukt das Hospiz-Desaster noch in den Köpfen herum, zunächst sollen nun auf jeden Fall Landrat und Bürgermeister das Konzept sehen. Nur so viel: Mit Jugendherberge oder Hotel habe man viel probiert, an diesen Ideen werde man nicht mehr festhalten. Gleichzeitig sei "Wohnraum gefragt".

Und die Option, dass die Stadt Hilpoltstein das Gebäude als Teil ihres Wahrzeichens selbst übernimmt? In der Vergangenheit hatte Bürgermeister Mahl dabei stets abgewunken. Die Renovierungskosten schrecken ab, Mahl gab sie im Sommer noch mit rund acht Millionen Euro für eine Generalsanierung an, bei Abzug der Förderung würden drei Millionen Euro an der Stadt hängen bleiben.

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