Speichelspur beweist: Wolf riss Wildtiere in der Pegnitzau

27.4.2017, 18:10 Uhr
Ein Wolf hat Anfang April in der Pegnitzau drei Rotwildtiere getötet.

© dpa Ein Wolf hat Anfang April in der Pegnitzau drei Rotwildtiere getötet.

Das Landesamt für Umwelt hatte zur weiteren Abklärung die genetische Analyse gesicherter Speichelspuren beauftragt. Für eine Probe liegen nun erste Ergebnisse vor: Sie stammt eindeutig von einem Wolf aus der zentraleuropäischen Tieflandpopulation.

Laut dem Sprecher des Landesamtes für Umwelt in Augsburg ist noch unklar, ob die drei Rotwildtiere von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurden. "Wir haben weitere Proben in der Analyse", so der Sprecher, „in einer, spätestens zwei Wochen werden die Ergebnisse vorliegen. Womöglich gibt es dann auch nähere Informationen darüber, welches Geschlecht das Tier hat und zu welchem Rudel es gehört.

Wie viel die Experten über das jeweilige Raubtier herausfinden können, hänge nämlich von der Qualität der Speichelprobe ab. "Manchmal bringt eine Probe keine Erkenntnisse."

Tier vom Übungsplatz?

Der Sprecher erklärt, dass die zentraleuropäische Tieflandpopulation im Bereich westliches Polen, der Lausitz bis hinüber nach Niedersachsen angesiedelt ist. "Eine Quellpopulation, aus der Wölfe nach Bayern zuwandern können", sagt er.

Auch die beiden Mitte März auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr nachgewiesenen Wölfe - ein Männchen und ein Weibchen - gehören zur zentraleuropäischen Tieflandpopulation. Eines der Tiere komme aus einem Rudel in Brandenburg. Ob es sich beim Michelfelder Wolf um ein Tier vom Truppenübungsplatz handelt, ist bisher noch unklar.
Das in der Nähe von Michelfeld gefundene Rotwild habe zwar nicht dicht beieinander gelegen, "aber auch nicht in großer Entfernung", so der Sprecher. Der Nachweis eines Wolfsrisses bei Michelfeld ist der erste im Landkreis Amberg/Sulzbach. Christine Hollederer, Pressesprecherin des Landkreises, bestätigt das. Der Wolf könne sich derzeit aber schon wieder ganz woanders aufhalten. "Die Tiere legen in der Nacht bis zu 70 Kilometer zurück", so Hollederer.

Viehhalter bangen indes wegen der Rückkehr des Rudeltiers um ihre Existenz.

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