Mutter schlägt Gurgeltests an den Neumarkter Schulen vor

22.2.2021, 13:48 Uhr
Mutter schlägt  Gurgeltests an den Neumarkter Schulen vor

© Foto: Roland Schlager/picture alliance/dpa/APA

Eva Mohr, Mutter eines Erstklässlers der Grundschule Pölling, hatte noch vor Bekanntwerden dergeplanten Reihentestungen an den Neumarkter Schulen  in einem offenen Brief an Schulamtsdirektor Dieter Lang und Oberbürgermeister Thomas Thumann diese Woche ihre Bedenken wegen fehlender Testmöglichkeiten an den Schulen vorgebracht.

"Wie soll man da, insbesondere in den weiterführenden Schulen mit älteren Schülern, guten Gewissens sein Kind in die Schule schicken?", fragte die Mutter und verwies auf ein Sammeltestverfahren, sogenannte Pooltests, die über Gurgelproben gewonnen werden. Diese seien schnell, zuverlässiger als Schnelltests und vor allem günstig.

Studie in Erlangen und Herzogenaurach

Aktuell läuft dazu eine Studie, die von einem Erlanger Unternehmer angestoßen wurde und an der einige Schulen aus Erlangen und Herzogenaurach teilnehmen.

Ziel der medizinischen Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg ist es, herauszufinden, ob das Konzept der frühen Umwelttestung in Schulen umsetzbar ist und zur Verringerung des Infektionsgeschehens beitragen kann.

Umwelttestung bedeutet, dass bis zu 30 Leute im Pool getestet werden – im Gegensatz zur Individualdiagnostik, mit der immer nur einzelne Personen getestet werden.

 

Eva Mohr regt an, dass doch auch die Stadt Neumarkt an diesem Testverfahren, das bislang nicht von den Krankenkassen bezahlt wird, teilnehmen könnte. "Am Finanziellen sollte so eine Idee hoffentlich nicht scheitern", meint Mohr.

Schulamtsdirektor Dieter Lang möchte den Vorschlag nicht bewerten: "Dazu kann ich auf der Sachebene nichts sagen, da ich kein Mediziner bin."

Die Stadt Neumarkt sei der falsche Ansprechpartner, entgegnet wiederum Pressesprecher Franz Janka. Im Unterschied zur kreisfreien Stadt Erlangen sei Neumarkt als Große Kreisstadt kreisangehörig und damit hinsichtlich der Schulen weder inhaltlich noch personell zuständig, die Zuständigkeit liege beim Kultusministerium beziehungsweise dem Staatlichen Schulamt. 


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"Von daher haben wir rechtlich keine Grundlage, die es uns erlauben würde, öffentliche Gelder für den genannten Zweck einzusetzen, ungeachtet der Frage, wie wir einen solchen Vorschlag beurteilen würden."

Im Landratsamt verweist man auf die nun geplanten Reihentestungen mittels Antigen-Schnelltests.

CHRISTINE ANNESER 

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