Neumarkter Vater verzweifelt am Homeschooling

2.2.2021, 06:18 Uhr
Neumarkter Vater verzweifelt am Homeschooling

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Diese Frage stellt der Vater eines Grundschülers und einer Mittelschülerin in einer E-Mail, die er auch der Presse zukommen ließ, an OB Thomas Thumann und Schulamtsleiter Dieter Lang. Sich den täglichen "Frust von der Seele schreiben" habe er damit wollen, schreibt der Neumarkter. Und vielleicht könne er damit ja auch was erreichen.

Jürgen S. wundert sich, dass man offenbar aus dem ersten Lockdown nicht genug gelernt und die Zeit bis zum zweiten nicht gut genug genutzt habe, "um die Schulen endlich digital auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen".

Warum sind keine durchgängigen Videokonferenzen möglich?

Sein Sohn bearbeitet derzeit Wochenpläne und hat zweimal am Tag für jeweils rund 60 Minuten eine Videokonferenz. "Es ist ein guter Anfang, aber es reicht nicht. Warum sind keine durchgängigen Videokonferenzen möglich?"

An der Mittelschule seiner Tochter ginge noch weniger, beklagt sich der Vater. Die Schulleitung teilte den NN mit, man habe inzwischen mit S. ein gutes Gespräch geführt, die Unstimmigkeiten seien geklärt worden: "Selbstverständlich nutzen wir an unserer Schule auch Videokonferenzen im Distanzunterricht."

Anderswo im Landkreis scheint man da schon viel weiter zu sein, meint Jürgen S. Zum Beispiel in Sengenthal, wo alle Schüler mit Tablets ausgerüstet werden. Auch von den weiterführenden Schulen höre man viel Positives.

Werden höhere Schulen bevorzugt?

Würden die "höheren" Schulen, auch wenn hier der Sachaufwandsträger ein anderer ist, etwa bevorzugt? "Am Geld kann es bei der Stadt Neumarkt nicht liegen, wenn man sich teure künstlerische Objekte und Bauvorhaben leistet."

 

Und warum sei es nicht möglich, alle Kinder, besonders jene aus sozial schwachen Familien, mit den erforderlichen Geräten auszustatten? Es folgen noch viele "Warums", ehe Jürgen S. schließt: "Die Lehrer machen im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste daraus. Auch die Eltern leisten einen sehr großen Beitrag. Leisten auch Sie Ihren Beitrag! Es muss sich endlich etwas verändern und das vor allem zeitnah."

Schulamt: "Es läuft schon wesentlich besser als im Frühjahr"

Alles nicht so einfach, doch Fortschritte seien deutlich erkennbar, entgegnet Dieter Lang auf Nachfrage.

Der Leiter des Neumarkter Schulamts versichert nach der dritten Woche Distanzunterricht: "Es läuft jetzt schon wesentlich besser als im Frühjahr 2020."


Schüler im Schul-Lockdown: Stiller Schrei um Hilfe


Die technische Ausstattung sei an vielen Schulen besser geworden, die Zahl der Leihgeräte höher, sogar Drucker könnten sich Schüler borgen. Die Schulen nutzten "vielfältige Möglichkeiten" für ein halbwegs funktionierendes Homeschooling.

Natürlich müssten Lehrer, Eltern und auch die Schüler erst einmal mit der Technik zurechtkommen. "Je älter die Schüler sind, umso besser klappt das."

Verwandte Themen


1 Kommentar