Die Bundesagentur für Arbeit streikt: "Applaus macht nicht satt"

19.10.2020, 14:28 Uhr
Vor der Bundesagentur für Arbeit haben sich rund 140 Streikende eingefunden.

© e-arc-tmp-20201019_132737-2.jpg, ARC Vor der Bundesagentur für Arbeit haben sich rund 140 Streikende eingefunden.

Sie fordern allesamt 4,8 Prozent mehr Lohn, hatten laut der Gewerkschaft verdi auch angeboten, im Gegenzug für eine Einmalzahlung die Tarifrunde aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens während der Pandemie ins nächste Jahr zu verlegen.


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Laut verdi hätte das die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) jedoch abgelehnt. Daher streikten nun bayernweit unter anderem Mitarbeiter der BA und der Jobcenter.

Fünfmal pro Tag die Briefkästen geleert

Sie hätten, so etwa BA-Mitarbeiterin Anna Heinze-Lahcalar, in den vergangenen Monaten ein Vielfaches ihrer sonstigen Arbeit verrichtet, die Anfragen zum Kurzarbeitergeld seien an einem Tag bisweilen so hoch gewesen wie sonst in einem Jahr. Sie und die beiden anderen Redner nennen weitere Beispiele: fünfmal am Tag habe man die Briefkästen aufgrund der zahlreichen Anfragen geleert, im Mai habe es 44,4 Prozent mehr Anträge auf ALGII gegeben, als noch im Jahr zuvor, auch das Aufkommen an Anrufen und Mails sei kaum mehr zu bewältigen.


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Es sei schön gewesen, so auch Redner Rafael Rose, dass etwa die Politik ihm und seinen Kollegen aus den Jobcentern und in der BA zu Beginn der Pandemie öffentlich gedankt hätte. Aber, und da sind sich die Streikenden einig: "Applaus macht nicht satt."

Am 22. Oktober werden die Verhandlungen in dritter Runde fortgesetzt.

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