Ein Erlanger besiegt das Coronavirus

25.4.2020, 11:00 Uhr
Ein Erlanger besiegt das Coronavirus

© Archivfoto: Harald Sippel

Immer kommt das Gespräch irgendwie auf Corona. "Und dann", sagt Gerd Hager, "musste ich sie wieder erzählen, die Geschichte, wie ich mich infizierte. Wie meine Frau ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlor. Wie wir das Virus besiegten."

Gerd Hager, der eigentlich ganz anders heißt, litt Ende März an Covid-19, der Lungenkrankheit, die über das Coronavirus übertragen wird. Das Virus streckte ihn nieder, wie das eine schwere Grippe tut. Es verursachte dröhnende Kopfschmerzen, die gefühlt von innen wie wild gegen die Augäpfel drücken. Es schlich tief in die Gelenke hinein und legte sich darin quer. So sehr, dass Hager nicht mehr wusste, wie er liegen sollte vor Schmerz. Aber, ihm ist sehr wichtig, das immer wieder zu erwähnen: Seinem Körper gelang es, das Virus wieder rauszuwerfen, so dass Gerd Hager sich heute wieder kerngesund fühlt. Trotz seines fortgeschrittenen Alters, trotz seiner leichten Herzschwäche, deretwegen er beim Kardiologen unter Beobachtung steht, und trotz seiner Bronchitis, die er sich fast regelmäßig einfängt.

"Die Menschen verbinden mit dem Virus große Angst", sagt Gerd Hager. Er selbst, versichert er, hatte diese nie. Nicht, als er mit Sohn und gutem Bekannten auf der Piste in St. Anton stand, und die Lifte plötzlich nicht mehr fuhren. Nicht, als er im Skibus eng gedrückt an wildfremde Menschen zum Hotel fuhr und auch nicht, als er an Polizeisperren vorbei aus dem am selben Tag zum "Corona- Hotspot" erklärten Tal nach einem Skitag wieder nach Erlangen fuhr.

"Ich dachte mir: Das könnte Corona sein"

Er machte sich keine Sorgen. Auch nicht, als zwei Tage später der Husten kam. "Er war kehliger als sonst", sagt Hager. "Da dachte ich mir erstmals: Das könnte Corona sein."

Die Symptome nahmen zu. Er bekam Kopf- und Gliederschmerzen. Nach dem Besuch in der Teststrecke kam die Gewissheit nach fünf Tagen per Telefon: Das Coronavirus hatte ihn befallen.Gesundheitlich ging es rapide bergab. An Beschäftigung war nicht mehr zu denken. Der Pensionär lag im Bett oder auf dem Sofa, er schlief oder döste antriebslos vor sich hin, während sein Körper den unsichtbaren Eindringling nach Leibeskräften bekämpfte. "So schlecht wie in diesen zehn Tagen ist es mir noch nie gegangen", sagt Hager. "Ich sagte mir aber während dieser Schmerzen immer wieder: Es ist ein Infekt, der wieder vorübergehen wird." So kam es auch.

Die Ehefrau verlor Geschmacks- und Geruchssinn

Gerade als er wieder vorsichtig aufstehen konnte, bekam seine Ehefrau leichtes Fieber. Einzig der schlagartige Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn verunsicherte beide. Nach wenigen Tagen kehrten sie zurück, auch Simone Hager erholte sich vollständig.

Die viele Bewegung an der Luft, die Belastung beim Rennradfahren mit Freunden aus der Radsportgruppe, das Training für die Lunge durchs regelmäßige Nordic Walking seiner Frau, glaubt Gerd Hager, hat beide vor einem schlimmeren Krankheitsverlauf bewahrt. 

 


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