Ein neuer Aufzug für das Erlanger Markgrafentheater

10.10.2020, 14:37 Uhr
Das Theater bekommt einen Aufzug. 

© pr_by Theater Erlangen / Jochen Quast Das Theater bekommt einen Aufzug. 

Ungehindert nach oben kommen und dort einen bequemen Zugang zu allen Foyer-Ebenen haben – das soll mit dem Einbau eines Aufzugs in das Zuschauerhaus des Markgrafentheaters bald möglich sein. Die Mitglieder des Kultur- und Freizeitausschusses sprachen sich jetzt einstimmig für das Vorhaben aus.

Die Sache ist nicht ganz neu. Der Einbau eines barrierefreien Aufzugs im Theater wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrmals per Antrag gefordert. Zuletzt im Januar. Damals teilte die Verwaltung allerdings mit, dass das Ganze wohl frühestens im Jahr 2022 machbar sei. Es hieß, dass zunächst die Planung 2021 geleistet werden soll und der Umbau schließlich zwischen Mai und August 2022 über die Bühne gehen wird. Das wiederum schmeckte der Bauausschussrunde nicht besonders. Einige Rätinnen und Räte monierten, dass sie erneut "vertröstet werden" und wollten das nicht so hinnehmen. Sie wiesen auf die Inklusionsbestrebungen der Kommune hin und plädierten seinerzeit dafür, das Projekt – wenn irgendwie möglich – vorzuziehen, damit behinderte Menschen, die unter anderem auf einen Rollstuhl angewiesen sind, alsbald an den kulturellen Veranstaltungen teilhaben können.

Drängen fruchtete

Offenbar hat jenes "Drängen" im Nachhinein gefruchtet. Denn nun soll der Aufzug bereits im Sommer 2021 eingebaut werden. Und da die Stadt Erlangen gleiche Teilhabechancen für die Bürgerinnen und Bürger "nachdrücklich verfolgt" und Veranstaltungen im Foyer-Café des Markgrafentheaters von Menschen mit körperlicher Gehbehinderung nicht erreicht werden können, herrsche hier Handlungsbedarf, wie es nun hieß.

Der Aufzug soll ins Gebäude im Bereich der Ringflure gebaut werden, und zwar in dem zum Theaterplatz orientierten Gebäudeteil des Zuschauerhauses des Theaters – vom Eingang aus gesehen auf der linken Seite mit einem Ausgang zum Theaterplatz hin. Vorgesehen ist ein Seilaufzug, der den barrierefreien Zugang zu allen Foyer-Ebenen ermöglicht. "Dieser Standort sichert die Erschließung des Theaters auch auf Straßenebene, da auf diesem Niveau ebenfalls eine Haltestelle vorgesehen ist, über die der öffentliche Straßenraum erreichbar ist", erläuterte die Verwaltung. Die Arbeiten sollen am 16. April starten und bis zum 28. August 2021 geleistet sein.

Denkmalschutz

Markgrafentheater bedeutet natürlich auch Denkmalschutz. Doch die geplanten baulichen Eingriffe sind bereits mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt, hieß es.

Nach einer Hochrechnung geht man derzeit von 373 000 Euro Gesamtkosten aus. Die Regierung von Mittelfranken wird wohl auch ihr Scherflein dazu beitragen und das Projekt fördern. Nun obliegt es dem Mitgliedern des Bauausschusses, den Aufzug zu beschließen.

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