Erlangen: Im Forst muss man nun Strafe zahlen

30.7.2020, 18:38 Uhr
Erlangen: Im Forst muss man nun Strafe zahlen

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Herr Görz, warum sind Kontrollen von Radfahrern und Spaziergängern im Tennenloher Forst notwendig?

Weil wir vom Grundstückseigentümer, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, um Hilfe gebeten wurden: Vor Ort wurden zuletzt wieder massive Verstöße gegen die Betretungsverbote registriert, das hat derart Überhand genommen, dass auch die Förster ignoriert wurden. Desweiteren hatte es vor kurzem einen schweren Unfall auf einer illegalen, einen Hektar großen Mountainbikestrecke gegeben mit mehreren Knochenbrüchen nach einem Sturz.

 

Die Munitionsreste, die im Wald gefunden werden, weswegen man die Wege auch nicht verlassen soll, führten aber noch zu keinem Unfall?

Es gab vor Jahren mal einen Unfall, wo jemand seinen Daumen verlor. Aber ansonsten sind uns da noch keine Unfälle bekannt.

 

Warum darf man trotzdem nicht auf den vorhandenen Trails Mountainbiken oder Querfeldein-Wandern?

Weil sich Unfälle durch Munitionsreste nicht ausschließen lassen. Erst 2014 wurde durch eine Untersuchung mit dem Sprengkommando Mittelfranken festgestellt, dass der Tennenloher Forst von 71 Flächen bundesweit mit am stärksten belastet ist. Daher hat auch die Feuerwehr große Angst vor Waldbränden, weil man eben nie weiß, was genau unter der Erde lauert.

Desweiteren gilt ein Betretungsverbot, weil es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. Hier leben geschützte Tierarten, deren Lebensraum durch Trails zerstört wird. Auch werden Tiere durch den Menschen in ihrem Lebensraum gestört und teilweise von Mountainbikes überfahren.

 

Wie ahnden Sie die Vergehen?

Wir sprechen nicht mehr nur Verwarnungen aus, weil das keine Wirkung zeigt. Wir erheben nun Verwarnungsgelder am unteren Rand in Höhe von 35 Euro. Bei Wiederholung erhöhen wir die Strafen. Wir wissen natürlich, dass es sich auch um ein Naherholungsgebiet handelt, in dem Menschen Erholung durch Sport und Bewegung suchen.

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