Helfende Hände im Impfzentrum Erlangen

15.5.2021, 12:00 Uhr
Helfende Hände im Impfzentrum Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Es ist ja nicht so, dass niemand den ASB kennen würde. Schließlich fahren deren Rettungswagen ständig Einsätze in der Stadt und dem Landkreis. Und der Einsatzleiter für den Rettungsdienst, Robert Ziegenfelder, der auch Geschäftsführer der ASB-Notfallhilfe ist, ist bei größeren Unfällen auch stets als Leiter des Rettungsdiensts an der Einsatzstelle. Die großartige Arbeit des ASB ist der Öffentlichkeit aber erst so richtig bewusst geworden, als sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe engagiert haben.

Das ist auch bei der Stadt gut angekommen, und so kam es, dass der ASB auch für das Corona-Testzentrum auf dem Großparkplatz verantwortlich wurde. "Wir sind sehr froh, dass wir mit dem ASB wieder einen guten Partner gefunden haben, dem es nicht darum geht das große Geld zu verdienen, sondern im Rahmen des Bevölkerungsschutzes einfach nur zu helfen", hatte Oberbürgermeister Florian Janik damals bei der Eröffnung gesagt.

"Offenbar haben wir uns da etwas hervorgehoben", antwortet Lisa Ziegenfelder strahlend auf die Frage, warum ihr ASB nun auch für das Impfen in Stadt und Landkreis zuständig ist. 

"Man hat wohl die gute Zusammenarbeit bei der Flüchtlingsbetreuung und bei der Coronatestung in Erinnerung behalten". Robert Ziegenfelder meint dazu, die Stadt habe eben gewusst, das der ASB ein verlässlicher Partner sei. "Das Vertrauen war auf beiden Seiten einfach da".

Im Erlanger Impfzentrum bildet Lisa Ziegenfelder gemeinsam mit Marc Clemenz die Koordinierungsgruppe für die Verteilung des Impfstoffes. Die beiden sind im Hauptberuf Notfallsanitäter und beim ASB fest angestellt. Alle Impfdosen für die Stadt und den Landkreis gehen durch ihre Bücher. Sie sind auch die Chefs der rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Menschen mit den Impfstoffen versorgen.

Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des E-Werks, des Kulturamtes und den ärztlichen Koordinatoren notwendig.

Wenn ihnen der Impfplan vorliegt, sorgen Ziegenfelder und Clemenz dafür, dass der kostbare Impfstoff, der aus einem Zentrallager kommt und in einem Kühlraum zwischengelagert wird, entsprechend den Anmeldungen in den Impfaufbereitungsraum kommt. Zum Kühlraum haben nur der ärztliche Leiter sowie Ziegenfelder und Clemenz Zutritt. Zwei ASB-Leute ziehen die Spritzen auf, vier impfen. Damit die Arbeit nicht zu eintönig wird, wechseln sie immer durch. Das Vakzin von Biontec müssen die ASB-Mitarbeiter dann noch streng nach Anleitung verdünnen, bevor es in die Spritzen gezogen wird. Beim Moderna-Impfstoff sei das nicht notwendig, erläutert Lisa Ziegenfelder. Die fertigen Spritzen werden dann für die Impfräume bereit gelegt. Dort verimpfen ihn wiederum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ASB.

Genauso werden auch die Impfdosen für die Zentren in Herzogenaurach, Höchstadt und Eckental in Erlangen vorbereitet. Nur dass die fertigen Impfdosen entsprechend den Anmeldungen vom ASB-Impfteam in Kühlboxen mit in die dezentralen Impfstationen genommen und dort von ihnen direkt verimpft werden.

Zwölf bis 16 hauptberufliche ASB-Leute arbeiten täglich im Impfteam, viele sind Medizinstudenten, die sich nebenher etwas Geld verdienen. Auch medizinische Fachangestellte, die das nebenberuflich machen, sind unter ihnen, und auch Krankenschwestern die nicht mehr in der Klinik arbeiten, haben sich beim ASB anstellen lassen.

Bereits Mitte November letzten Jahres haben die ASB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Planungen für das Impfen begonnen. Leute wurden eingestellt und eingearbeitet, viel verschiedenes medizinisches Material wurde bestellt, Kleidung beschafft und die Infrastruktur installiert. Kurz vor Weihnachten begann der Probelauf, am 26. Dezember kam der erste Impfstoff, und einen Tag später sind die ersten Impfteams in die Seniorenheime gefahren (wir berichteten). "Die ersten zwei drei Monate waren schon hart", sagt Lisa Ziegenfelder.

"Richtig rund" laufe es im Impfzentrum seit Mitte Januar, durchgehend geimpft wird seit Anfang Februar, sieben Tage die Woche. "Mit 40 Stunden kommt man allerdings nicht hin", lacht Marc Clemenz. Aber das ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ASB kein Problem. Sie wollen einfach nur ihren Teil dazu beitragen, dass die Corona-Pandemie bald besiegt ist. Und da sind sie guter Hoffnung.

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