Rund um Erlangen könnten weitere Wölfe unterwegs sein

25.3.2019, 17:24 Uhr
Rund um Erlangen könnten weitere Wölfe unterwegs sein

In der Nacht auf Samstag ist auf der Autobahn 73 bei Möhrendorf eine Wölfin angefahren und tödlich verletzt worden. Dr. Peter Pröbstle, Erlangens Forstdirektor, hat die Tatsache, dass es in Erlangen wieder Wölfe gibt, nicht überrascht: "Weil bereits vor zwei Jahren im Raum Forchheim ein Wolf gesehen wurde und letztes Jahr im Nürnberger Land", so Pröbstle. "Und weil wir wissen, dass immer wieder Jungwölfe aus dem Veldensteiner Forst und aus Grafenwöhr auf der Suche nach neuen Revieren sind."

Was der Forstdirektor hingegen nicht gedacht hätte ist, dass es sich bei dem gefundenen Kadaver um eine Wölfin handelte. In der Regel, so Pröbstle, seien die männlichen Tiere die, die weit laufen und neue Regionen erkunden. "Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass im Bereich zwischen Forchheim und dem Reichswald weitere Wölfe gesichtet werden." 

Dafür spricht auch, dass die Hinweise von Waldspaziergängern sich häufen, die vermeintliche Wölfe gesichtet haben. "Eventuell", so Peter Pröbstle, "haben die Spaziergänger die Wölfin gesehen, die jetzt überfahren wurde. Vielleicht aber auch einen anderen Wolf. Es ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass in unserer Region noch ein weiterer Wolf herumstreift." Gerissene Rehe oder sonstige Hinweise aber hat der Forstdirektor noch nicht gefunden. 

Rund um Erlangen könnten weitere Wölfe unterwegs sein

Angst jedenfalls, sagt er, müsse vor den Wölfen aber niemand haben: "Es ist zwar ein größeres Tier, vor dem man Respekt haben muss, wie vor einem größeren Hund auch. Aber der Wolf hat in der Regel zu viel Respekt vor dem Menschen, er wird sich gar nicht erst zeigen. Wölfe sind eher scheu als aggressiv. Dennoch empfiehlt der Bayerische Aktionsplan Wolf, Hunde anzuleinen."

Jungtiere irgendwo im Wald? Ausgeschlossen

Dass auf die nun getötete Wölfin irgendwo im Wald Jungtiere vergeblich warten, die nun verhungern, hält Peter Pröbstle für ausgeschlossen: "Das Tier war offensichtlich noch nicht geschlechtsreif." Dass sich Wölfe im Raum Erlangen niederlassen und etwa im Reichswald ihr Revier unterhalten, ist für den Forstdirektor ebenfalls unwahrscheinlich: "Einfach, weil die Landschaft durch Autobahnen und Ortschaften zersiedelt ist. Zudem brauchen Wölfe eher große Beutetiere, wie Rotwild, um ein Rudel dauerhaft zu sättigen." Allerdings müsse sich die Bevölkerung an einen "hin und wieder durchziehenden Wolf" wieder gewöhnen müssen.

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