Alte Spinnerei: Wohnen mit nostalgischem Charme

15.3.2017, 14:00 Uhr
Alte Spinnerei: Wohnen mit nostalgischem Charme

© Fotos: Ralf Rödel

"Zum Teil verarbeiten wir Stahlträger, die sonst beim Brückenbau verwendet werden", sagt Andreas Wiebe, Vorstandsmitglied des Investors Ecoloft AG beim Baustellenrundgang mit den NN. Mit Presslufthämmern musste das 40 Zentimeter dicke Dach abgebrochen werden.

Alte Spinnerei: Wohnen mit nostalgischem Charme

In die Mitte der Halle wurde ein etwa 13 Meter breiter Lichthof geschnitten, der das Gebäude in zwei Teile trennt. In den Boden wurden zwölf Meter tiefe Löcher gebohrt und mit Beton ausgegossen. Ein Kran steht derzeit mitten im Lichthof auf einer halben Meter dicken Extra-Betonplatte. "Es ist ein sehr komplexes Unterfangen", sagt Wiebe, alles ist eine Nummer größer, eine Schippe mehr. Der Denkmalschutz muss in alle Überlegungen mit einbezogen werden, die Architektur einer 40 Meter tiefen und mehrere hundert Meter langen Industriehalle fordert ebenfalls besondere Vorgehensweisen.

Vier Treppenaufgänge wird es geben, drei Aufzüge, die so groß sind, dass der Rettungsdienst mit einem Krankenbett Platz hätte. Die Wände sind bis zu 5,40 Meter hoch.  Für die Energie sorgt eine 1,2 Megawatt-Heizanlage, die mit Pellets gefüttert wird. Die gusseisernen Säulen bleiben erhalten, genauso wie die Außenansicht samt Sprossenfenstern.

Aus der Industriehalle soll bis Ende 2017 eine Anlage mit 115 Wohnungen und Penthäusern entstehen. Die Größe variiert zwischen 26 Quadratmetern und 270 Quadratmetern. Die Nachfrage ist da: Bis auf fünf Wohnungen seien alle bereits verkauft, sagt Andreas Wiebe. Vor allem an Investoren.

In ein paar Wochen soll der Rohbau stehen. Dann werden nach einem Schichtplan die Ausbau-Gewerke an die Arbeit gehen. Im Mai wird die Tiefgaragen-Einfahrt gebaut. 

Ursprünglich hatte Ecoloft geplant, die Halle im Herbst fertig umgebaut zu haben, jetzt lautet der Stichtag 21. Dezember 2017. Insgesamt hat der Investor auf dem Areal der alten Spinnerei, samt Lagerhallen und Nebengebäuden, 140 Wohnungen und drei Reihenhäuser entwickelt. Mehr soll folgen.

Die AG würde gerne aus der Insolvenzmasse der Wiesentcenter GmbH unter anderem das ehemalige Verwaltungsgebäude und eine Lagerhalle kaufen und sanieren. Außerdem plant Ecoloft östlich des Spinnereigeländes auf 2200 Quadratmetern einige Mehrfamilienhäuser zu bauen. "Forchheim entwickelt sich", sagt Vorstandsmitglied Andreas Wiebe. Man wolle daran mitwirken.

 

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