Japaner erhält Effeltricher Hoffnung auf 3. Liga

11.2.2019, 15:20 Uhr
Japaner erhält Effeltricher Hoffnung auf 3. Liga

© Foto: Horst Linke

Kaum einen Tag nach der Landung auf deutschem Boden gilt Yutaka Kashiw aus dem Land der aufgehenden Sonne schon als Symbolfigur der Hoffnung in Effeltrich. Das 18 Jahre alte Talent wird in der Weltrangliste knapp unter Platz 1000 geführt, will nun in zwei Monaten der Semesterferien seine Karriere vorantreiben. Gute Kontakte zwischen dem Aushängeschild im Landkreis Forchheim und dem Bundesliga-Standort Bad Königshofen bescheren dem Gastspieler zusätzlich zum Trainingsprogramm mehrere Gelegenheiten zum Praxistest.

In der kurzen Vorbereitung auf den ersten Einsatz lernte der Japaner in Unterfranken zunächst Willkommens-Botschafter Marius Zaus kennen, so reichte es nach dem Frühstück zu einer ersten gemeinsamen Übungseinheit mit dem neuen Spielkameraden.

Trainer-Sohn als Übersetzer

Die Kommunikation erheblich erleichterten die Übersetzungskünste des 13 Jahre alten Bad Königshofener Trainer-Sohns, der über die bestehende Vereinskooperation bereits in und mit Effeltrich bekannt ist.

Zur Mittagszeit des zweiten Tages war es bei Kashiwa wohl eine Mischung aus Reisestrapazen und Nervosität, die den Findungsprozess im Doppel mit Martin Guman verlängerte. Nach zweimaligem Satz-Rückstand wendete das Duo das Blatt im fünften Durchgang aber noch zu Gunsten der Hausherren. Am Nebentisch vergab die weit besser eingespielte Formation um Alexander Rattassep und Zaus beim 1:3 zahlreiche Chancen, um den Start zu vergolden.

Doch für Kashiwa geriet der Einstand trotzdem traumhaft. Im Einzel bezwang er den formstarken Routinier Nico Stehle nach anfänglicher Eingewöhnungszeit im Entscheidungssatz und erhielt in der Schulturnhalle stehenden Applaus. Der höflich-zurückhaltende Linkshänder genoss die Unterstützung sichtlich, ärgerte sich später umso mehr, dass er den Fans gegen den rumänischen Alt-Internationalen Cioti nicht noch einen zweiten Sieg schenken konnte. Beim 1:3 konnte Kashiwa, der in seinen Schlägen bisweilen extremes Risiko geht, im zweiten Satz (10:12) und vierten Satz (12:14) gute Ausgangspositionen nicht nutzen.

Bei einem positiven Ausgang wäre für die Mannschaft eine Überraschung wieder greifbar gewesen. Zuvor gaben Rattassep (1:3), Zaus nach vier vergebenen Satzbällen im ersten Durchgang (1:3) und Martin Guman (0:3) ihre Duelle ab. Der Slowake Guman war es dann, der den mentalen Ballast eines schweren familiären Krankheitsfalls hinter sich ließ und den dritten Heimpunkt gegen Stehle (14:12, 7:11, 8:11, 12:10, 14:12) erkämpfte. Mehr aber war nicht drin gegen eine Top-Besetzung aus Leiselheim.

Die Tabellenlage bleibt damit höchst brisant. Ob der vorletzte Rang zum Verbleib genügen würde, entscheidet sich mit der Meldefrist am 15. März. Allein, die Mühlhausener Zweite liegt nach einem Sieg inzwischen drei Punkte entfernt. "Wir müssen mindestens drei aus fünf gewinnen", lautet die Rechnung von Teammanager Jürgen Weninger für den Saison-Endspurt.

Keine Kommentare