Historische Bilder: Als Bomben die Region zerstörten

29.12.2019, 05:49 Uhr
450 Kilo wiegt diese Bombe, die im September 2019 in Nürnberg-Lohe gefunden wurde. Aus Sicherheitsgründen mussten 9000 Menschen ihre Häuser vor der Entschärfung verlassen.
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Angst vor Bomben

450 Kilo wiegt diese Bombe, die im September 2019 in Nürnberg-Lohe gefunden wurde. Aus Sicherheitsgründen mussten 9000 Menschen ihre Häuser vor der Entschärfung verlassen. © ToMa

Diese undatierte Aufnahme zeigt den Moment, wenn die Bombenschächte unterhalb der Flugzeuge geöffnet werden und die tödliche Fracht auf ihr Ziel fällt. Besonders die Royal Air Force perfektionierte den Bombenkrieg, etwa mit Flächenbombardements. Größte Zerstörungen erreichte sie mit dem Zusammenspiel von Spreng- und Brandbomben. So gab es – auch mit Beteiligung der US-Luftflotte – mehr als 20 Feuerstürme, etwa in Dresden, Hamburg, Pforzheim, Kassel, Frankfurt, Köln und Würzburg. Die britischen Bomber, meist viermotorige Maschinen, legten enorme Strecken zurück, weil Start und Ziel in England lagen. Erst später starteten die Alliierten von italienischen Flugplätzen aus. Mit riesigen Mengen an Sprengstoff und Brandbeschleunigern legten sie deutsche Städte in Schutt und Asche: Allein die britischen Flugzeuge vom Typ Lancaster und Halifax transportierten bei 240.000 Flügen mehr als 800.000 Tonnen Bomben nach Deutschland. Doch nicht alle detonierten: Kampfmittelräumdienste gehen von einer Blindgängerquote von etwa 20 Prozent aus.
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Bomben auf die Region

Diese undatierte Aufnahme zeigt den Moment, wenn die Bombenschächte unterhalb der Flugzeuge geöffnet werden und die tödliche Fracht auf ihr Ziel fällt. Besonders die Royal Air Force perfektionierte den Bombenkrieg, etwa mit Flächenbombardements. Größte Zerstörungen erreichte sie mit dem Zusammenspiel von Spreng- und Brandbomben. So gab es – auch mit Beteiligung der US-Luftflotte – mehr als 20 Feuerstürme, etwa in Dresden, Hamburg, Pforzheim, Kassel, Frankfurt, Köln und Würzburg. Die britischen Bomber, meist viermotorige Maschinen, legten enorme Strecken zurück, weil Start und Ziel in England lagen. Erst später starteten die Alliierten von italienischen Flugplätzen aus. Mit riesigen Mengen an Sprengstoff und Brandbeschleunigern legten sie deutsche Städte in Schutt und Asche: Allein die britischen Flugzeuge vom Typ Lancaster und Halifax transportierten bei 240.000 Flügen mehr als 800.000 Tonnen Bomben nach Deutschland. Doch nicht alle detonierten: Kampfmittelräumdienste gehen von einer Blindgängerquote von etwa 20 Prozent aus. © dpa

Die historische schwarz-weiß Aufnahme zeigt Würzburger Frauen und Männer im Jahr 1946 nach der Bombardierung Würzburgs (Bayern) bei der Trümmerräumung und der Verladung des Schutts auf Mainkähne. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 16. März 1945 zerstören Alliierte das mittelalterliche Würzburg. Die Stadt war bis dahin eine der ältesten in Deutschland. Sie wurde zum Grab am Main.
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Würzburg in Trümmern

Die historische schwarz-weiß Aufnahme zeigt Würzburger Frauen und Männer im Jahr 1946 nach der Bombardierung Würzburgs (Bayern) bei der Trümmerräumung und der Verladung des Schutts auf Mainkähne. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 16. März 1945 zerstören Alliierte das mittelalterliche Würzburg. Die Stadt war bis dahin eine der ältesten in Deutschland. Sie wurde zum Grab am Main. © Stadtarchiv Würzburg

Der Bahnhof von Gunzenhausen war 1945 das Ziel der Bomber. Besonders schlimm traf es auch Treuchtlingen, wo fast 600 Menschen starben.
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Bahnhöfe im Visier

Der Bahnhof von Gunzenhausen war 1945 das Ziel der Bomber. Besonders schlimm traf es auch Treuchtlingen, wo fast 600 Menschen starben. © Stadtarchiv Gunzenhausen

Der Käppnersteg in Fürth wurde bei einem Bombenangriff zerstört.
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Große Schäden in Fürth

Der Käppnersteg in Fürth wurde bei einem Bombenangriff zerstört. © Stadtarchiv Fürth

Auch die Fürther Freiheit erlebte massive Zerstörungen.
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Bomben auf Fürth

Auch die Fürther Freiheit erlebte massive Zerstörungen. © Heinrich Lotter / Stadtarchiv Fürth

Dieser Keller an der Bismarckstraße diente den Anwohnern als Schutzraum in den Bombennächten.
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Schutz im Keller

Dieser Keller an der Bismarckstraße diente den Anwohnern als Schutzraum in den Bombennächten. © Stefan Hippel

Die Friedrichstraße in Schwabach nach einem Bombenangriff.
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Bomben auf Schwabach

Die Friedrichstraße in Schwabach nach einem Bombenangriff. © Unbekannt

Dieses Farbbild vom zerstörten Nürnberg hat der US-amerikanische Fotograf Ray D’Addario im Sommer 1946 gemacht, mehr als ein Jahr nach dem Ende der Kampfhandlungen in Nürnberg. Es zeigt deutlich, welche Wunden die Luftangriffe gerissen haben. 41 Attacken aus der Luft sind in Standardwerken zwischen 1941 und 1945 verzeichnet. Die Zahl von 6000 Todesopfern ist nur eine Schätzung. 1947 verlegte die Münchener Firma Leonhard Moll innerhalb der Stadtmauern ein weit verzweigtes Schienennetz für eine Schuttbahn, die den Trümmerschutt aus der Stadt abtransportierte, etwa in den heutigen Volkspark Marienberg. Als die Bahn ihren Betrieb 1950 einstellte, waren die Schutthalden zwar zum größten Teil beseitigt, der Wiederaufbau Nürnbergs sollte aber noch Jahrzehnte dauern. Der Schriftsteller Alfred Kerr zeigte sich 1947 erschüttert über die Verwüstung: "Nürnberg. Das war eine Stadt – und es ist eine Schutthalde. Das war gemütlich – bürgerlich – und es ist ein Grauen." Kerr regte damals an, die zerstörte Stadt als Mahnmal zu belassen. Doch in Nürnberg waren schon während des Krieges die Pläne für den Wiederaufbau geschmiedet worden.
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Das zerstörte Nürnberg

Dieses Farbbild vom zerstörten Nürnberg hat der US-amerikanische Fotograf Ray D’Addario im Sommer 1946 gemacht, mehr als ein Jahr nach dem Ende der Kampfhandlungen in Nürnberg. Es zeigt deutlich, welche Wunden die Luftangriffe gerissen haben. 41 Attacken aus der Luft sind in Standardwerken zwischen 1941 und 1945 verzeichnet. Die Zahl von 6000 Todesopfern ist nur eine Schätzung. 1947 verlegte die Münchener Firma Leonhard Moll innerhalb der Stadtmauern ein weit verzweigtes Schienennetz für eine Schuttbahn, die den Trümmerschutt aus der Stadt abtransportierte, etwa in den heutigen Volkspark Marienberg. Als die Bahn ihren Betrieb 1950 einstellte, waren die Schutthalden zwar zum größten Teil beseitigt, der Wiederaufbau Nürnbergs sollte aber noch Jahrzehnte dauern. Der Schriftsteller Alfred Kerr zeigte sich 1947 erschüttert über die Verwüstung: "Nürnberg. Das war eine Stadt – und es ist eine Schutthalde. Das war gemütlich – bürgerlich – und es ist ein Grauen." Kerr regte damals an, die zerstörte Stadt als Mahnmal zu belassen. Doch in Nürnberg waren schon während des Krieges die Pläne für den Wiederaufbau geschmiedet worden. © Roland Fengler

Gleich zwei schwere Angriffe trafen Neumarkt. Hunderte Menschen starben im Bombenhagel.
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Neumarkt schwer getroffen

Gleich zwei schwere Angriffe trafen Neumarkt. Hunderte Menschen starben im Bombenhagel. © Privat

216 Menschenleben forderte der Fliegerbombenangriff vom 22. Februar 1945, dem schwersten, dem Bamberg während des Zweiten Weltkriegs ausgesetzt war. Genau an dieser Stelle (heute E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium) waren vor 65 Jahren die Bomben der Alliierten in die Stollenanlagen am Stephansberg eingeschlagen. 54 Kinder, Frauen und Männer fanden allein hier den Tod.
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Angriff auf Bamberg

216 Menschenleben forderte der Fliegerbombenangriff vom 22. Februar 1945, dem schwersten, dem Bamberg während des Zweiten Weltkriegs ausgesetzt war. Genau an dieser Stelle (heute E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium) waren vor 65 Jahren die Bomben der Alliierten in die Stollenanlagen am Stephansberg eingeschlagen. 54 Kinder, Frauen und Männer fanden allein hier den Tod. © N.N. Repro Juergen Schraudner

Dieses Propaganda-Foto der Nationalsozialisten soll suggerieren, dass Deutschland abwehrbereit ist, wenn die Flugzeuge der Alliierten ihre Bombenfracht über den Städten abladen wollen. Die Realität sah bei den meisten Angriffen anders aus. Gegenwehr: Fehlanzeige. Eine Ausnahme bildete der Angriffsversuch auf Nürnberg mit in England gestarteten Lancaster-Bombern am 31. April 1944. 25 Maschinen wurden von Nachtjägern abgeschossen. Die Absturzorte reichen von Eisfeld in Thüringen bis nach Nürnberg-Fischbach. Dem stehen fünf Abschüsse von deutschen Nachtjägern vom Typ Me 110 und Ju 88 gegenüber. Lediglich am 16. März 1945 gab es mit dem Abschuss von 20 Lancaster-Bombern, die sich im Anflug auf Nürnberg befanden, einen ähnlichen Erfolg für die Flugabwehr.
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Reine Propaganda

Dieses Propaganda-Foto der Nationalsozialisten soll suggerieren, dass Deutschland abwehrbereit ist, wenn die Flugzeuge der Alliierten ihre Bombenfracht über den Städten abladen wollen. Die Realität sah bei den meisten Angriffen anders aus. Gegenwehr: Fehlanzeige. Eine Ausnahme bildete der Angriffsversuch auf Nürnberg mit in England gestarteten Lancaster-Bombern am 31. April 1944. 25 Maschinen wurden von Nachtjägern abgeschossen. Die Absturzorte reichen von Eisfeld in Thüringen bis nach Nürnberg-Fischbach. Dem stehen fünf Abschüsse von deutschen Nachtjägern vom Typ Me 110 und Ju 88 gegenüber. Lediglich am 16. März 1945 gab es mit dem Abschuss von 20 Lancaster-Bombern, die sich im Anflug auf Nürnberg befanden, einen ähnlichen Erfolg für die Flugabwehr. © Propagandafoto 1940

Bei einem Luftangriff am 31. März 1945 verloren in Rothenburg ob der Tauber 39 Menschen ihr Leben, darunter waren neun Kinder. Etwa 40 Prozent der Innenstadt wurden vernichtet, 741 Familien wurden obdachlos. Der Renaissanceteil des Rathauses war ausgebrannt. Und auch die Stadtmauer war fast auf einen Kilometer Länge zerstört. Neun der charakteristischen Türme wurden zu Ruinen.
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Historisches Rothenburg zerstört

Bei einem Luftangriff am 31. März 1945 verloren in Rothenburg ob der Tauber 39 Menschen ihr Leben, darunter waren neun Kinder. Etwa 40 Prozent der Innenstadt wurden vernichtet, 741 Familien wurden obdachlos. Der Renaissanceteil des Rathauses war ausgebrannt. Und auch die Stadtmauer war fast auf einen Kilometer Länge zerstört. Neun der charakteristischen Türme wurden zu Ruinen.

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